
In Berlin-Pankow steht der Bau eines neuen Wohnquartiers und Möbelhauses am Pankower Tor auf der Kippe. Die letzte Kreuzkröten-Population Berlins befindet sich auf der Brachfläche des alten Güterbahnhofs Pankow. Der Investor Kurt Krieger plant auf diesem Areal umfangreiche Bauprojekte, jedoch sorgt der Artenschutz für erheblichen Konflikt. Der Naturschutzbund Nabu fordert die Entfernung von Zäunen, die dazu dienen, Kreuzkröten abzuhalten. Die Zäune wurden erfolgreich gegen den Willen des Nabu aufgestellt, und dieser kritisiert deren rechtliche Zulässigkeit.
Die Senatsumweltverwaltung hat einen Ausnahmebescheid ausgestellt, der es den Berliner Wasserbetrieben erlaubt, Kreuzkröten abzufangen und umzusetzen. Doch der Nabu hat gegen diesen Bescheid Klage eingereicht, da die Fangzäune nicht von den Wasserbetrieben, sondern von der Firma Krieger errichtet worden sind. Eine rechtliche Klärung ist auf der Agenda, da die Untere Naturschutzbehörde des Bezirks Pankow Bedenken hat und bislang untätig blieb. Umweltsenatorin Ulrike Bonde (CDU) betont die Notwendigkeit, zwischen Artenschutz und der Umsetzung des Bauprojekts abzuwägen.
Rückzug der Klage und neue Artenschutzkonzepte
Das neue Artenschutzkonzept, das von Krieger vorgelegt wurde, sieht vor, dass die Kreuzkröten auf dem Gelände bleiben, jedoch umgesiedelt werden müssen. Die früheren Pläne, die Tiere nach Brandenburg zu bringen, wurden verworfen. Die Kreuzkröten sollen in den östlichen Bereich rund um den historischen Lokschuppen umziehen. Einige Fragen zur zukünftigen Nutzung des Gebiets sind jedoch noch offen und stehen in Konflikt mit anderen Interessen rund um den Lokschuppen.
Die Entwicklungen rund um das Bauprojekt und den Artenschutz zeigen die Vielzahl an Herausforderungen, die mit der Bebauung solcher sensibler Flächen einhergehen. Für weiteren Hintergrund und Details zu den rechtlichen Auseinandersetzungen und den Artenschutzmaßnahmen werfen Sie einen Blick auf die Berichterstattung von nd-aktuell und rbb24.