Mitte

Neuer Glanz für Berlins Kunst Raum Mitte: Kuratorinnen im Fokus!

Agnieszka Roguski und Natalie Keppler haben die künstlerische Leitung des neu benannten Kunst Raum Mitte übernommen, der zuvor als galerie weisser elefant bekannt war. Diese Umbenennung soll eine Neuorientierung und Selbstbefragung der kommunalen Galerie im Bezirk Mitte ermöglichen. Die galerie weisser elefant wurde 1987 in Ostberlin als Galerie für junge Künstler*innen gegründet. Der Name „weisser elefant“ entstammt einer Eckkneipe, in der sich Künstler*innen trafen. In deren Schaufenster standen weiße Porzellanelefanten, die zum Symbol für die Künstler*innen wurden.

Die neuen Leiterinnen Roguski und Keppler haben Umzugskisten und Ordner im Keller als Archiv der Galerie gefunden. Die galerie weisser elefant war eine der wenigen Galerien, die 1987 vor der Wende gegründet wurden und als kommunale Galerie weiterexistierten. Die Kuratorinnen verfolgen einen performativen und forschenden Ansatz in ihrer Arbeit. Der Kunst Raum Mitte ist eine von 37 kommunalen Galerien in Berlin und bietet kostenfreie Angebote an. Kürzungen bei der Förderung von Honoraren für Künstler*innen stellen jedoch eine Herausforderung für die Arbeit des Kunst Raums Mitte dar.

Kürzungen und Herausforderungen für die Galerie

Die Senatskulturverwaltung hat den Fonds für Ausstellungsvergütungen für bildende Künstler*innen ausgesetzt, was bedeutet, dass die Kuratorinnen Honorare aus anderen Mitteln finanzieren müssen. Die finanziellen Rahmenbedingungen sind hierbei unklar, und die festen Honorarsätze für Künstler*innen sind nicht mehr verpflichtend. Roguski betont die ethischen Standards und den Wert künstlerischer Arbeit. In diesem Zusammenhang haben sich die kommunalen Galerien Berlins zusammengeschlossen, um sich politisch zu organisieren. Auch wenn es noch Verhandlungsspielraum auf politischer Ebene gibt, ist die Entscheidung des Senats bereits gefallen.

Um der Exklusivität in der Kunst entgegenzuwirken, plant der Kunst Raum Mitte ein offenes Programm. Dies könnte dazu beitragen, das Engagement der Öffentlichkeit in kulturellen Fragen zu fördern und einen breiteren Zugang zu künstlerischen Angeboten zu gewährleisten.

Zusätzlich zu den aktuellen Herausforderungen zeigt der Kunst Raum Mitte eine spannende Palette an Veranstaltungen. So fand am 8. Februar 2025 die Veranstaltung „DIFFRACTIONS—Collecting & Un/Learning“ mit den Referenten Clare Molloy und Susanne Sachsse statt. Die dazugehörige Ausstellung „DIFFRACTIONS—Transforming“ läuft vom 13. September 2024 bis zum 9. Februar 2025 und umfasst Arbeiten von Künstlern wie Jesse Darling, Green Papaya Art Projects und Robert Lippok. Auch Führungen durch die Ausstellung fanden am 1. Dezember 2024 statt.

Ein weiteres Highlight ist die performative Ausstellung „ELEFANT“, die am 27. Oktober 2024 um 18 Uhr stattfinden wird, mit den Beteiligten Isabel Lewis und Yon Natalie Mik. Für interessierte Besucher gibt es zudem Workshops und Studienausstellungen, die in den kommenden Monaten gefeiert werden. Diese Aktivitäten unterstreichen das Bestreben des Kunst Raums Mitte, ein aktives Zentrum für zeitgenössische Kunst in Berlin zu sein, trotz der bestehenden finanziellen Herausforderungen.