
Am Mittwochvormittag wurde im Bode-Museum ein neues Finanzierungsabkommen zwischen Bund und Ländern für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) unterzeichnet. Diese Vereinbarung sieht eine zusätzliche Förderung von 12 Millionen Euro vor, die sich aus 9 Millionen Euro vom Bund und 3 Millionen Euro von den Ländern zusammensetzt. Damit steigt das Gesamtbudget der Stiftung auf rund 135 Millionen Euro, ohne den Bauetat einzurechnen.
Die Finanzierung kommt insgesamt 25 Kultureinrichtungen in Berlin und über 2.000 Mitarbeitenden zugute. Zu den geförderten Einrichtungen gehören unter anderem die Museumsinsel, die Staatsbibliothek sowie der Hamburger Bahnhof. Anlässlich des Jahresempfangs und seines 66. Geburtstags blickte Hermann Parzinger, der noch amtierende Präsident der Stiftung, optimistisch in die Zukunft. Er kündigte Investitionen in die internationale Vernetzung an, darunter ein Tandemprogramm mit der University of Oxford und neue Ausstellungen, wie eine über Göbekli Tepe.
Veränderungen in der Führung und Finanzierungsfragen
Marion Ackermann, die am 1. Juni als Nachfolgerin von Parzinger die Leitung der SPK übernehmen wird, hat bereits Erfahrung als Kuratorin und Museumsdirektorin in Dresden. Ihr Ziel ist es, „positive Stabilität in schwierigen Zeiten“ zu schaffen. Aus der Belegschaft der Stiftung gab es positive Rückmeldungen zu ihrer bevorstehenden Amtsübernahme. Gleichzeitig äußerte sich Claudia Roth von den Grünen ironisch zur Aufstockung der Stiftungsgelder, im Kontext von Kürzungen im Kulturetat Berlins, der 2025 um insgesamt 130 Millionen Euro reduziert werden soll.
Die Aufwendungen für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz erhöhen sich damit auf 11,8 Millionen Euro jährlich, was eine Million Euro mehr als zuvor bedeutet. Fragen zur Herkunft der zusätzlichen Gelder in Berlin bleiben allerdings offen. Wie der Preussische Kulturbesitz berichtete, erhöhen alle Länder ihren Finanzierungsbeitrag um 10 Prozent, was die Betriebskosten der SPK auf etwa 134,98 Millionen Euro ansteigen lässt. Dieses Abkommen stellt die erste Erhöhung des Finanzierungsbeitrags seit fast drei Jahrzehnten dar und ist Teil eines umfassenden Reformprozesses zwischen Bund und Ländern.
Das neue Finanzierungsabkommen wird am 1. Januar 2026 in Kraft treten. Es wurde bereits ein Regierungsentwurf für das neue SPK-Gesetz im Bundestag eingebracht, welcher von SPK-Präsident Hermann Parzinger, der sich bei Bundeskanzler Olaf Scholz und den Ministerpräsidenten bedankte, als essentiell für die Zukunft der Stiftung angesehen wird.
Für weitere Informationen, die Details zur neuen Förderung und den finanziellen Entwicklungen bei der Stiftung Preußischer Kulturbesitz betreffen, siehe auch taz.de.