Berlin

Proteste in Berlin: Für Freiheit und Demokratie!

Am Wochenende mobilisierten sich in Berlin und Istanbul zahlreiche Menschen, um gegen die Festnahme des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu und für Demokratie zu demonstrieren. In Berlin fand eine Kundgebung unter dem Motto „Berliner Plattform für Demokratie in der Türkei“ vor dem Roten Rathaus statt, an der laut Polizei rund 700 Menschen teilnahmen. Die Generalsekretärin der sozialdemokratischen CHP, Dogan, betonte, dass die Demonstranten sich für „Gerechtigkeit und für Demokratie“ versammelt hätten.

Imamoglu wurde am 19. März aufgrund von Korruptionsvorwürfen inhaftiert, was zu massiven Protesten in der Türkei führte. Er gilt als einer der größten politischen Rivalen von Präsident Erdogan. Die Festnahme löste landesweite Unruhen aus, die sich auch international bemerkbar machten. In Berlin fanden die Proteste als Teil der Solidaritätsbekundungen mit den Demonstranten in der Türkei statt, wie [Deutschlandfunk](https://www.deutschlandfunk.de/hunderte-protestieren-in-berlin-108.html) berichtete.

Massendemonstrationen in der Türkei

In Istanbul entwickelten sich am gleichen Wochenende Massendemonstrationen, an denen mehr als zwei Millionen Menschen teilnahmen, so der CHP-Chef Özgür Özel. Die Demonstrationen wurden durch die Festnahme von Imamoglu ausgelöst, die nicht nur zu einer politischen Krise führt, sondern auch im Kontext einer anhaltenden Wirtschaftskrise steht. Die hohe Inflation von 42% und steigende Mieten bringen viele Bürger in eine prekäre finanzielle Lage.

Dilek Imamoglu, die Ehefrau des inhaftierten Bürgermeisters, forderte während einer Versammlung die Freilassung ihres Mannes und erklärte, dass die Nation eine große Familie von 86 Millionen Menschen bilde. Viele Demonstranten, darunter Universitätsstudenten, Rentner und Lehrer, äußerten ihre Unterstützung für Imamoglu und appellierten für mehr Freiheiten in der Türkei, wie [DW](https://www.dw.com/de/tuerkei-massenproteste-in-istanbul-fuer-freiheit-i%CC%87mamo%C4%9Flus-und-demokratie-gegen-erdogan/a-72085791) berichtete.

Die Proteste sind ein Zeichen für die anhaltende Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der Regierung. Das türkische Innenministerium meldete, dass seit Beginn der Proteste am 23. März insgesamt 1900 Menschen festgenommen wurden, darunter viele Studenten und elf Journalisten. Präsident Erdogan bezeichnete die Protestierenden als „marginale Gruppen“, während die Teilnehmer Einigkeit durch das Singen der Nationalhymne zeigten und zahlreiche politische Fahnen trugen.