
Am 3. April 2025 nahmen rund 70 Schülerinnen und Schüler im Alter von 12 bis 16 Jahren am Girls‘ Day und Boys‘ Day im Bezirksamt Spandau teil. Die Veranstaltung diente der beruflichen Orientierung und dem Überwinden von Geschlechterklischees. Insgesamt stellten 16 Fachbereiche ihre Berufsangebote vor, darunter Bereiche wie politische Arbeit, Verwaltung sowie technische und soziale Berufe.
Bezirksbürgermeister Frank Bewig betonte die Bedeutung des Tages und wies auf die Notwendigkeit hin, Rollenbilder zu hinterfragen. Tanja Franzke, die Bezirksstadträtin für Jugend und Gesundheit, hob die hohe Teilnehmerzahl als ein Zeichen für die Relevanz des Zukunftstags hervor.
Berufsorientierung und Einblicke in die Verwaltung
Die teilnehmenden Schüler gewannen erste Eindrücke durch einen Gallery-Walk, bei dem verschiedene Ausbildungsberufe vorgestellt wurden. Eine Führung durch das Rathaus Spandau vermittelte historische Hintergründe. Zudem beobachteten einige Schüler die politische Arbeit des Bezirksbürgermeisters und der Stadträte.
Ein Planspiel simulierte eine Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV), in dem die Schüler demokratische Entscheidungsprozesse erlebten. Technische Berufe wurden durch Architekten und Bauleiter vorgestellt, die über ihre Aufgaben berichteten. Weitere Informationen über die Pflege von Sportbooten stellte das Sportamt bereit, während die Volkshochschule Spandau über Kursorganisation und Öffentlichkeitsarbeit informierte.
Die Stadtbibliothek Spandau verdeutlichte die Bedeutung von technischem Know-how in der Verwaltung von Informationen. Soziale Berufe wurden durch die Arbeit von Sozialarbeitern im Jugendamt und Tätigkeiten des Gesundheitsamtes präsentiert. Im Bürgeramt lernten die Jugendlichen, wie die Ausstellung von Ausweisen und Reisepässen funktioniert. Das Jobcenter informierte über die Unterstützung von Arbeitsuchenden und soziale Leistungen, während das Wohnungsamt die Vergabe von Sozialwohnungen erläuterte. Das Außendienstteam des Ordnungsamtes zeigte, wie die öffentliche Ordnung durch Kontrollen sichergestellt wird.
Der Boys’ Day förderte das Interesse von Jungen an typischen Frauenberufen und der Girls’ Day ermutigte Mädchen, technische Berufe zu erkunden. Ziel beider Aktionstage ist der Abbau von Geschlechterstereotypen und die Eröffnung neuer beruflicher Perspektiven. Wie auf ZDF berichtet wurde, erhalten Mädchen und Jungen durch diese Initiative wertvolle Einblicke in verschiedene Berufsfelder.
Zusätzlich wird darauf hingewiesen, dass alle zehn Berufe mit einem großen Fachkräftemangel in Deutschland entweder typische Frauen- oder Männerberufe sind. Frauen sind beispielsweise in Ingenieurswissenschaften und Informatik unterrepräsentiert, und nur zwei Prozent der Medizinischen Fachangestellten sind männlich. Jährlich bleiben etwa 20.000 Ausbildungsplätze im Handwerk unbesetzt, was die Notwendigkeit solcher Initiativen unterstreicht.