
Am 11. April 2025 führte die Polizei im Rahmen eines landesweiten Blitzermarathons verstärkte Geschwindigkeitskontrollen durch, um die Verkehrssicherheit in Deutschland zu erhöhen. Die Aktion erstreckte sich über mehrere Bundesländer, darunter Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Diese Initiative zielt darauf ab, Autofahrer an die geltenden Tempolimits zu erinnern, da überhöhte Geschwindigkeit eine der häufigsten Unfallursachen darstellt.
In Mecklenburg-Vorpommern wurden während dieser Kontrollen über 10.000 Fahrzeuge überprüft und dabei 1.300 Temposünder festgestellt. Die Geschwindigkeitskontrollen fanden an mehr als 50 Messstellen statt, speziell am Mittwoch, dem Schwerpunkt des Blitzermarathons. Im Vergleich dazu wurden in Hamburg an diesem Tag über 1.000 Geschwindigkeitsverstöße registriert. Ein 21-jähriger Fahrer rase mit 189 km/h, wo 80 km/h erlaubt sind, was ihm ein Bußgeld von über 700 Euro, zwei Punkte in Flensburg und ein dreimonatiges Fahrverbot einbrachte.
Verstärkung der Kontrollen und Schwerpunkte
Die Geschwindigkeitskontrollen sind im gesamten April in Mecklenburg-Vorpommern verstärkt worden. Bereits am 1. April wurden fast 800 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. Insgesamt nahmen 14 von 16 Bundesländern an der Aktionswoche teil, mit Ausnahme von Saarland und Berlin. Die Kontrollen konzentrierten sich vor allem auf Gefahrenbereiche wie Kindergärten, Schulen und Baustellen. Niedersachsen und Schleswig-Holstein führten die Maßnahmen über die gesamte Woche hinweg durch, während Hamburg sich auf den zentralen Aktionstag am Mittwoch beschränkte. In Schleswig-Holstein gab es im Jahr 2024 über 540.000 Geschwindigkeitsverstöße, was einen Anstieg von über 100.000 im Vergleich zum Vorjahr bedeutete.
Diese Blitzermarathons finden zweimal jährlich statt, der nächste Termin ist vom 4. bis 10. August angesetzt. Fahrtverbotene Blitzerwarn-Apps sind in Deutschland illegal, und bei ihrer Nutzung drohen Bußgelder von mindestens 75 Euro sowie ein Punkt in Flensburg. Autofahrer haben jedoch die Möglichkeit, sich über Vorabinformationen und Radiohinweise auf die Kontrollen vorzubereiten.
Wie NDR berichtete, macht die Gewerkschaft der Polizei Niedersachsen auf den Präventionscharakter dieser Aktionstage aufmerksam. Darüber hinaus befürwortet der ADAC den Blitzermarathon als sinnvolle Maßnahme zur Erhöhung der Verkehrssicherheit.
Allerdings zeigen Studien, dass Blitzmarathons keinen nachhaltigen Effekt auf das Fahrverhalten der Autofahrer haben und lediglich kurzfristige Veränderungen bewirken. Diese Erkenntnisse stammen aus einer Analyse, die Daten von 1,5 Millionen Unfällen und 60 Millionen Presseartikeln aus dem Jahr 2020 beinhaltete, wie Autozeitung feststellte.