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Bodensee in Gefahr: Biber zerstören Obstbäume und Lebensgrundlage!

Im Bodenseegebiet sorgt die zunehmende Beschädigung von Obstbäumen durch Biber für große Besorgnis unter den örtlichen Obstbauern. Rund 200 Apfelbäume in Bodolz sind schwer beschädigt oder unbrauchbar, nachdem ein Biber die Stämme angefressen hat. Laut einem Bericht von Schwäbische.de hat dieser Biber bereits in der Vergangenheit mehrere Obstbäume im Kreis Lindau beschädigt. Der Obstbau stellt einen wichtigen Wirtschaftszweig in der Bodenseeregion dar, neben dem Tourismus.

Bodolz, eine Gemeinde mit etwa 3000 Einwohnern, zählte im Jahr 2020 noch 16 landwirtschaftliche Betriebe, die alle im Obstbau tätig sind. Um sich gegen die Biber zu schützen, haben einige Betriebe bereits Stromzäune um ihre Bäume errichtet. Biber stehen unter Naturschutz, was die Situation für die Landwirte zusätzlich kompliziert macht.

Biber als Problem im Stadtgebiet

Das Problem ist nicht nur im Bereich von Bodolz zu beobachten. Auch in Konstanz hat ein Biber Bäume beschädigt, wie Südkurier berichtete. Am 17. Januar entdeckte eine Spaziergängerin Bissspuren an einer Pappel entlang der Seestraße. Zu diesem Zeitpunkt war noch kein Schutzzaun gegen die Biberaktivität an dem Baum vorhanden. Lisa Maier vom Naturschutzbund-Bodenseezentrum (Nabu) erklärte, dass das Verhalten des Bibers nicht ungewöhnlich sei, da die Biberpopulation in den letzten Jahren zugenommen hat und sie zunehmend neue Lebensräume besiedeln.

Biber können auf der Suche nach Futter bis zu zwei Kilometer zurücklegen und fressen im Winter Rinde, während sie Bäume fällen, um an die Triebe zu gelangen. Obwohl sie weiche Hölzer wie Pappeln bevorzugen, ist es möglich, dass weitere Bäume entlang der Seestraße angeknabbert werden könnten. Um dem entgegenzuwirken, hat die Stadt am 17. Januar die betroffene Pappel eingezäunt und auch eine benachbarte Pappel mit einem Schutz aus Maschendraht versehen. Pressesprecherin Anja Fuchs erklärte, dass in geschädigten Bereichen geprüft werde, ob zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich sind.

Bisher wurden an Platanen jedoch keine Biberspuren festgestellt. Bei Begegnungen mit Bibern wird empfohlen, Abstand zu halten und sie nicht zu füttern. Anwohner haben unterschiedliche Meinungen zur Biberpopulation; während einige eine Regulation fordern, sehen andere die Ausbreitung positiv, da die Tiere Lebensräume für seltene Arten schaffen und zur Wasserrückhaltung beitragen.