
Der Schulerweiterungsbau mit Klimahülle an der Humboldt-Grundschule in Eichwalde wurde von der Mehrheit der Gemeindevertreter abgewählt. Der Grund für die Abwahl liegt in der unklaren Finanzierung des Projekts. Bürgermeister Jörg Jenoch wurde beauftragt, alternatives Planungen für einen Schulerweiterungsbau in Modulbauweise zu entwickeln, die auf aktualisierten Bedarfsanalysen und Kostenschätzungen basieren, wie maz-online.de berichtete.
Der Schulbetrieb an der Humboldt-Grundschule wird bis zum Schuljahr 2027/28 dreizügig organisiert, und es wird prognostiziert, dass jährlich 10 zusätzliche Kinder aus Berlin eingeschult werden. Um dem Bedarf gerecht zu werden, werden insgesamt 18 Klassenräume benötigt, während derzeit lediglich 17 Klassenräume zur Verfügung stehen. Eine Analyse hat ergeben, dass im Hinblick auf Unterrichtsfläche 250 Quadratmeter und 140 Quadratmeter Gruppen- und Arbeitsflächen fehlen. Auch werden zusätzliche Räume für Lehrkräfte, Lehrmittel und den Hausmeister benötigt.
Maßnahmen zur Raumsituation
Um die Raumsituation zu verbessern, sind einige Maßnahmen geplant. Dazu gehört der Umzug der Bibliothek, die Umfunktionierung des PC-Raums sowie die Auslagerung der Garderoben und ein neues Möbelkonzept. Dennoch bleibt abzuwarten, ob diese Maßnahmen ausreichend sind, um die meisten Platzdefizite zu beheben, da dies nur im Falle eines zweizügigen Betriebs der Schule der Fall sein könnte.
Für die Deckung des Bedarfs wurden drei Varianten vorgeschlagen: Die erste ist eine Modulbauweise mit geschätzten Kosten von 5 Millionen Euro und einer Lebensdauer von 25 Jahren. Die zweite Variante, die Massivbauweise, würde 6,3 Millionen Euro kosten und hat eine Lebensdauer von 70 Jahren. Die dritte Option sind Container, deren Kosten sich auf rund 0,5 Millionen Euro belaufen und eine Lebensdauer von 3 Jahren haben. Eine Entscheidung über die vertiefte Variante soll in der Sitzung am 1. April getroffen werden. Dabei betonte Bürgermeister Jenoch, dass die Gemeinde gegenwärtig keinen Kredit erhalten kann.
Zusätzlich plant die Gemeinde Eichwalde einen Erweiterungsbau für die Humboldt-Grundschule in der Stubenrauchstraße 73-76. Auf dem Grundstück befinden sich ein altes Schulgebäude, ein Hort und eine Sporthalle. Der Bebauungsplan sieht ein Baufeld von 46,4 x 17,6 m auf der östlichen Seite des Grundstücks vor, wie petzi-petzi.de anmerkte.
Der Neubau soll einen Kunstraum, einen Musikraum, Sammlungs- und Teilungsräume sowie eine Aula/Mensa mit Ausgabeküche umfassen, und die Räume werden auch für öffentliche Veranstaltungen zugänglich sein. Die Erschließung erfolgt über zwei Eingänge: einen nördlichen zur Stubenrauchstraße und einen westlichen für den Schülerzugang. Ein zentraler Treppenraum ermöglicht einen barrierefreien Zugang zu verschiedenen Ebenen durch einen Aufzug.
Das Gebäude wird in Kooperation mit der Technischen Universität Berlin als Klimahülle konzipiert. Ziel ist es, mit minimalem Material- und Energieaufwand einen geschützten Raum vor äußeren Umwelteinflüssen zu schaffen, insbesondere Fluglärm. Die Klimahülle vereint den Schulergänzungsbau und einen verglasten Pausen- und Spielhof unter einer kompakten, transparenten Hülle. Die Grundfläche der Klimahülle beträgt 816 m² und besteht aus speziellem Weißglas mit guten Dämmeigenschaften.
Das Gebäude wird durch starre und wandelbare Verschattungen sowie natürliche Belüftung vor Überhitzung geschützt. Die Tragkonstruktion besteht aus Fachwerkbindern und dünnwandigen Stahlrohren, modulartig aufgebaut aus 11 baugleichen Modulen. Darüber hinaus werden pflanzenbelegte Zwischenräume zu einer autarken Biosphäre gestaltet, und verschiedene nachhaltige Materialien werden für den Bau verwendet.