Havelland

Neuer Lidl-Markt in Ketzin: Abbruch und Umbau starten bald

Am 8. Februar um 20 Uhr wird der Lidl-Markt in der Nauener Straße in Ketzin schließen. Der bestehende Flachbau soll abgerissen werden, um Platz für einen neuen, größeren Markt mit einer Verkaufsfläche von 1200 Quadratmetern zu schaffen. Während der Bauzeit werden die Kunden aufgefordert, auf die örtlichen Edeka- und Netto-Märkte auszuweichen. Der neue Lidl wird umweltfreundliche Technik und eine ökologische Bauweise nutzen. So ist beispielsweise ein integrales Anlagensystem zur energieeffizienten Steuerung der Kälte- und Klimaanlage vorgesehen. Die Abwärme der Kühlmöbel soll zur Heizung des Gebäudes genutzt werden, was den Verzicht auf fossile Brennstoffe ermöglicht. Zusätzlich werden 86 Parkplätze für die Kunden angeboten.

Die Eröffnung des neuen Lidl-Marktes ist für den Herbst 2025 geplant. Eine Abbruchanzeige für den bestehenden Markt liegt seit dem 26. November 2024 beim Bauordnungsamt des Landkreises Havelland vor, doch der genaue Abrisstermin steht noch nicht fest. Die Stadt Ketzin/Havel wurde bislang nicht offiziell über den Neubau informiert, was Bürgermeisterin Katrin Mußhoff in Erstaunen versetzt hat. Es existiert eine gültige Baugenehmigung aus dem Jahr 2019, die auf dem Bebauungsplan „Einzelhandel Nauener Straße 9“ basiert. Am 12. November 2024 reichte Lidl einen Antrag auf Änderung der Baugenehmigung ein, der noch geprüft wird. Für den Neubau ist erneut das Einvernehmen der Stadt Ketzin/Havel erforderlich, wie [maz-online.de](https://www.maz-online.de/lokales/havelland/ketzin/lidl-markt-in-ketzin-wird-abgerissen-neubau-wird-groesser-642NRELHXZFVFPND2UEVRAOXKA.html) berichtete.

Neuer Bebauungsplan für die Zuckerfabrik

Parallel zu den Entwicklungen rund um den neuen Lidl-Markt gibt es auch Pläne für die Sanierung des Geländes der ehemaligen Zuckerfabrik in Ketzin. Ein neuer Bebauungsplan soll aufgestellt werden, der die Entwicklung eines neuen Wohnquartiers mit verschiedenen Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten vorsieht. Historische Industriegebäude, darunter die Zuckerfabrik selbst, sowie Trocknung, Lagerhallen und Fabrikantenvillen sollen erhalten und saniert werden. Architekt Daniel Bormann hat ein entsprechendes Konzept im Auftrag der S IMMO AG entwickelt.

Insgesamt sind rund 500 Wohnungen in unterschiedlichen Preisklassen und Wohnformen geplant. Zudem sollen die Hafenbecken erweitert und in das neue Stadtquartier integriert werden; auch ein Marina-Projekt ist angedacht. Geplant sind zahlreiche private und öffentliche Grünräume sowie Einrichtungen wie ein Kurhotel, medizinische Institutionen und altersgerechte Wohnungen. 1.000 Parkplätze sollen errichtet werden, wobei der Verkehr über die Nauener Straße und die Brandenburger Chaussee geleitet werden soll. Das große Silo auf dem Gelände könnte teilweise zu Wohnzwecken genutzt werden, abhängig von der Güte des Betons. Für das Silo ist zudem eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform im höchsten Teil des Gebäudes in Erwägung gezogen. Die Bedenken des Angler- und Seesportclubs bezüglich der Nutzung des Geländes werden ebenfalls berücksichtigt, und ein Ausgleichsstandort soll gefunden werden. Der Bauausschuss hat empfohlen, den neuen Bebauungsplan aufzustellen, der den bestehenden Plan von 1995 ersetzen könnte, wie [moz.de](https://www.moz.de/lokales/brandenburg-havel/umbau-ketziner-zuckerfabrik-wird-revitalisiert-49067564.html) berichtete.