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Rathenow und die Rathenower Wohnungsbaugenossenschaft (RWG) wurden beim Landeswettbewerb „CO₂-neutrales Quartier“ für ihr vorbildliches Umweltprojekt ausgezeichnet. Ausgezeichnet wurde das Projekt „Neue Wärme für die Altstadtinsel“, das sich zum Ziel gesetzt hat, eine zukunftsfähige Energieversorgung für hunderte Wohnungen bereitzustellen. Die zentrale Technologie dieses Vorhabens ist eine Flusswärmepumpe, die Wärme aus dem Havelwasser entzieht und somit eine nachhaltige Lösung zur Beheizung der Gebäude bietet.
Um die Energieversorgung zu optimieren, sollen alte Öl- und Gasheizungen in den RWG-Blöcken abgeschaltet und demontiert werden. Dafür ist jedoch die Notwendigkeit eines lokalen Leitungsnetzes für die Wärmeversorgung der Gebäude gegeben. Die Vorbereitungen für das gesamte Projekt sind bereits angelaufen, der Baubeginn ist für 2026 vorgesehen, gefolgt von den ersten Anschlüssen im Jahr 2027. Der vollständige Anschluss des Bestands auf der Altstadtinsel wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen und erfordert eine Investitionssumme von rund 6,5 Millionen Euro. Rathenow ist eine von drei Kommunen, die in diesem Wettbewerb ausgezeichnet wurden, der vom Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung sowie von verschiedenen Verbänden ausgerichtet wird. Die Preisträger erhalten keinen Geldpreis, sondern einen professionellen Videobeitrag zur Öffentlichkeitsarbeit.
Positives Feedback von der Stadtverwaltung
Bürgermeister Jörg Zietemann äußerte seine Freude über die Auszeichnung und bezeichnete das Projekt als Ansporn zur Verwirklichung klimapolitischer Ziele. Diese Anerkennung unterstreicht das Engagement der Stadt Rathenow in der nachhaltigen Stadtentwicklung und Energieversorgung.
In einem weiteren Fall wurde die ehemalige Kiefer Kofferfabrik in Kuppenheim als Beispiel für ein nachhaltiges Quartier hervorgehoben. Mit einer Fläche von 1,5 Hektar und einer über 100-jährigen Geschichte der Fabrik entsteht hier ein neues Wohnkonzept mit neun Gebäuden, die rund 143 Wohneinheiten für Singles, Familien und Senioren bieten. Die Netto-Wohnfläche beträgt ca. 10.500 qm, ergänzt durch Büroflächen von ca. 3.300 qm und Gastronomieflächen von ca. 200 qm. Dieses Projekt belastet dabei keine neue Bodenfläche und verfolgt ein innovatives Energie-, Wärme- und Kälte-Konzept, das durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) im Rahmen der „Bundesförderung für effiziente Wärmenetze“ gefördert wird. Die geplante Inbetriebnahme des Areals ist für Ende 2024 vorgesehen.
Diese Entwicklungen zeigen, wie durch nachhaltige Konzepte sowohl der Wohnraum als auch die Energienutzung in städtischen Gebieten verbessert werden können.