Havelland

Rathenow: Gigantisches Betonprojekt für neues Hinterarchenwehr gestartet!

In Rathenow, wo die Havel majestätisch fließt, wird ein gewaltiges Bauprojekt realisiert, das die Region nachhaltig prägen wird. Beim Neubau des Hinterarchenwehrs stehen die Arbeiten kurz vor einem entscheidenden Moment. Wie MAZ berichtete, soll Anfang des kommenden Jahres die Sohle des Bauwerks gegossen werden. Dieses Mammutprojekt erfordert zwischen 3100 und 3200 Kubikmeter Beton, was der Menge von 400 Lkw-Ladungen entspricht. Eine logistische Herausforderung, die das Team um Projektleiterin Heike Püschel vor große Aufgaben stellt.

Die gesamte Aktion wird rund 40 Stunden in Anspruch nehmen, wobei zwischen acht und zehn Betonfuhren pro Stunde notwendig sind, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren. „Schon die Bereitstellung des Betons ist eine logistische Herausforderung“, erklärt Püschel. Zwei Betonwerke werden rund um die Uhr in Betrieb sein, um die massive Menge an Material zu liefern.

Unter Wasser: Die Herausforderung der Betonierung

Besonders spektakulär: Die gesamte Operation findet unter Wasser statt. Um unkontrollierbaren Auftrieb zu verhindern, bleibt das Wasser in der Baugrube. Speziell ausgebildete Taucher sind im Einsatz, um den Beton präzise dorthin zu pumpen, wo er benötigt wird. „Diese Arbeit ist sehr anstrengend“, sagt Püschel, die mehrere Tauchteams koordiniert, um eine kontinuierliche Ablösung zu gewährleisten.

Um die Stabilität der Sohle zu garantieren, werden rund 110 betonummantelte Stahlpfähle bis zu zehn Meter tief in den Flussgrund getrieben. Diese Pfähle sind entscheidend, damit die Sohle den nötigen Halt bekommt. „Die Hälfte der Pfähle ist bereits installiert“, berichtet Püschel optimistisch. Vor dem Gießen der Sohle werden die Taucher jeden Pfahl auf seinen Sitz und seine Stabilität überprüfen.

Ein Projekt mit enormen finanziellen Dimensionen

Das gesamte Bauvorhaben wird mit rund 20 Millionen Euro vom Bund gefördert. Ursprünglich sollte das neue Wehr im Frühjahr 2026 in Betrieb genommen werden, doch aufgrund der Komplexität der Arbeiten könnte sich dieser Termin um einige Monate verschieben. Das neue Hinterarchenwehr wird zusammen mit dem sanierten Mühlenwehr in der Lage sein, 360 Kubikmeter Wasser pro Sekunde abzuführen. Selbst bei einem Ausfall eines der Wehrfelder bleibt die Stadt Rathenow vor einem Jahrhunderthochwasser geschützt, wie LR berichtete.

Die Vorbereitungen sind also in vollem Gange, und die Taucher leisten einen unverzichtbaren Beitrag zu diesem beeindruckenden Infrastrukturprojekt. Wenn die Sohle gegossen ist, kann das Wasser aus der Baugrube gepumpt werden, und der Aufbau des Wehres sowie der darüber führenden Brücke kann beginnen. Ein faszinierendes Beispiel für Ingenieurskunst und Teamarbeit, das Rathenow in eine neue Ära führen wird.

NAG Redaktion

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