Havelland

Steigende Grundsteuer: Protest im Havelland gegen teure Bescheide!

Die Erhöhung der Grundsteuer im Havelland sorgt für Aufregung unter den betroffenen Bürgern. Alfred Trogisch aus Stölln erhält einen Grundsteuerbescheid, der die Grundsteuer B von 227 Euro auf 287,25 Euro jährlich anhebt. Auch die vierteljährlichen Zahlungen steigen dadurch von 56,73 Euro auf 71,82 Euro. Trogisch hat bereits Einspruch beim Finanzamt erhoben, da er den Messbescheid für fehlerhaft hält.

Der Messbetrag, auf dessen Grundlage die Steuerpflicht festgelegt wurde, stammt von einem vor über zwei Jahren erstellten Bescheid und ergibt sich durch eine Steigerung von 56,03 Euro auf 92,66 Euro. Obwohl der Hebesatz der Gemeinde Gollenberg von 300 auf 240 sinkt, ist Trogisch unzufrieden. Er kritisiert insbesondere den angenommenen Bodenrichtwert von 15 Euro pro Quadratmeter als überzogen, da er den tatsächlichen Wert seines Hauses auf etwa die Hälfte des angesetzten Wertes von rund 300.000 Euro schätzt. Zudem bemängelt er die zu hoch angesetzte Kaltmiete von 8,77 Euro pro Quadratmeter.

Weitere Einsprüche und Herausforderungen

Unterstützung erhält Trogisch durch Rechtsanwalt Christian Achilles aus Brieselang. Auch Christian Lossin aus Rhinow äußert seinen Unmut über die drastische 71-prozentige Erhöhung des Messbetrags für sein 70 Jahre altes Haus. Er fordert von der Kommune eine Senkung des Hebesatzes. In diesem Zusammenhang wird die Aufkommensneutralität thematisiert, die sich auf die Steuereinnahmen der Gemeinden bezieht, jedoch nicht auf die individuelle Steuerlast.

Amtsdirektor Jens Aasmann hat Zweifel an der Richtigkeit der Zahlen im Hebesatzregister geäußert. Bürgermeister Felix Menzel von Milower Land wies darauf hin, dass Aufkommensneutralität nicht zwangsläufig bedeutet, dass die Steuerlast für die Bürger gleich bleibt. Bislang sind viele Einsprüche gegen die Bescheide des Finanzamtes noch unbearbeitet, und Marc Glauche aus Hohennauen fordert eine Deckelung der Grundsteuer.

Die Neubewertungen der Grundsteuer sind alle sieben Jahre vorgesehen, die nächste Neubewertung steht im Jahr 2029 an. In Falkensee gab es zudem ein einstimmiges Votum für einen Hebesatz von 210 für die Grundsteuer B, obwohl ursprünglich ein Hebesatz von 250 geplant war, wie [maz-online.de](https://www.maz-online.de/lokales/havelland/ersten-bescheide-im-havelland-sind-versschickt-protest-gegen-hoehere-grundsteuern-WOK523HPC5DK5LW5BXT643IFH4.html) berichtete.

Für weitere Informationen zu den neuen Grundsteuern und möglichen Senkungsmöglichkeiten konsultieren Sie bitte [finanztip.de](https://www.finanztip.de/daily/neue-grundsteuer-viel-hoeher-so-kannst-du-sie-doch-noch-senken/).