
Das Land Brandenburg plant, die jährliche Förderung für die Medizinische Hochschule Brandenburg (MHB) von 6,6 Millionen Euro auf jeweils 5 Millionen Euro in den Jahren 2025 und 2026 zu reduzieren. Diese Kürzungen erfolgen im Rahmen von umfassenden Sparmaßnahmen des Landes, wie maz-online.de berichtet. Der Wissenschaftsrat fordert die MHB auf, ihre wissenschaftliche Forschung zu stärken, während Landrat Ralf Reinhardt (SPD) darauf hinweist, dass die Kürzung die Forschung erheblich beeinträchtigen könnte.
Die MHB hatte ursprünglich einen jährlichen Bedarf von 8 Millionen Euro angemeldet, um ihre Projekte entsprechend fortsetzen zu können. Eric Hoffmann, Sprecher der MHB, zeigte sich irritiert über die geplanten Kürzungen und betonte die zentrale Rolle der Hochschule im Kampf gegen den Ärztemangel in Brandenburg. Diese Kürzung könnte den Verlust von etwa 50 wissenschaftlichen Mitarbeitenden zur Folge haben, was die medizinische Forschung in der Region ernsthaft schwächen würde.
Kritik an den Kürzungen
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat bereits auf die niedrige Dichte von Ärzten und Therapeuten in Brandenburg hingewiesen. Reinhardt hebt hervor, dass die bisherigen Erfolge der MHB nicht gefährdet werden dürfen und dass das Land eine ausgleichende Funktion übernehmen muss. In den kommenden 13 Jahren sollen über 1,3 Milliarden Euro in die Medizinerausbildung in Cottbus investiert werden, zusätzlich zu 1,5 Milliarden Euro, die vom Bund bereitgestellt werden.
Die MHB fordert für dieses Jahr 8 Millionen Euro, um die Fortführung der Medizinerausbildung zu sichern. Bislang arbeiten etwa 150 Mediziner, die an der MHB ausgebildet wurden, bereits in Brandenburger Kliniken. Die CDU kritisiert die Kürzungen scharf und sieht darin eine Bedrohung für die ärztliche Versorgung im Land. Die Abgeordneten Sebastian Steineke und Jan Redmann kündigen an, gegen die Kürzungen zu kämpfen. Ministerpräsident Woidke hatte im Wahlkampf 2024 einen Zuschuss von 10 Millionen Euro für die MHB in Aussicht gestellt.
Zusätzlich berichtete rbb24.de, dass der Vorschlag der SPD/BSW-Koalition im aktuellen Entwurf des Doppelhaushalts eine Kürzung von 1,6 Millionen Euro pro Jahr vorsieht. Die Landtagsopposition aus AfD und CDU sowie die Hochschule selbst üben scharfe Kritik an diesen Plänen. Trotz der bisherigen finanziellen Zuwendungen in Höhe von 5 Millionen Euro pro Jahr für den Ausbau von Forschung und 1,6 Millionen Euro für die Einrichtung einer Fakultät für Gesundheitswesen, warnt Hochschulsprecher Eric Alexander vor „dramatischen Konsequenzen“ der Kürzungen.
Aktuell zählt die MHB rund 1.110 Studierende. Der BSW zeigt sich zwar offen für mögliche Änderungen und will intern prüfen, ob Gelder umgeschichtet werden können, jedoch bleibt abzuwarten, welche finalen Entscheidungen der Landtag treffen wird.