Nabu kritisiert Wolfs-Warnschilder: Schüren sie nur Angst in Märkisch-Oderland?
In einem hitzigen Streit um die Sicherheit in der Natur hat der Naturschutzbund (Nabu) die neuen Wolfs-Warnschilder in der Region Märkisch-Oderland scharf kritisiert. Diese Schilder, die in der Nähe von Gusow-Platkow und Neuhardenberg aufgestellt wurden, sollen vor den heimischen Wölfen warnen. Christiane Schröder, die Landesgeschäftsführerin des Nabu in Brandenburg, äußerte sich besorgt: „Man schürt damit eher die Angst.“ Laut Schröder ist der Wolf in Brandenburg weit verbreitet und es bedarf keiner speziellen Warnhinweise, um die Bevölkerung darüber zu informieren, dass man ihm jederzeit begegnen kann, wie [rbb24](https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/11/wolf-schild-warnung-nabu-naturschutz.html?womort=Cottbus) berichtete.
Das zuständige Amt Seelow-Land verteidigte jedoch die Entscheidung, etwa acht Schilder an Hauptwegen rund um ein Waldgebiet aufzustellen. Robert Schulz, der Wolfsbeauftragte des Amtes, betonte, dass es nicht darum gehe, den Menschen den Besuch in der Natur zu vermiesen. „Wir wollen die Menschen sensibilisieren,“ erklärte Schulz. Anwohner und Spaziergänger dürften weiterhin die Wälder betreten, was die Sorgen der Bevölkerung nicht mindert.
Wölfe in der Nähe von Siedlungen
Die Schilder wurden aufgestellt, nachdem in der Nähe des Gusower Bahnhofs ein Reh gerissen wurde, was die Besorgnis über die Präsenz eines Wolfsrudels in der Gegend verstärkt hat. Schulz stellte klar, dass es sich hierbei um ein Novum in Brandenburg handelt, da das Landesumweltamt keine solchen Schilder aufstellt. Dies könnte ein Präzedenzfall für andere Regionen sein, die ähnliche Maßnahmen in Betracht ziehen.
Die Diskussion über die Beziehung zwischen Mensch und Wolf ist ein heißes Thema. Während die Schilder für mehr Aufmerksamkeit sorgen sollen, bleibt die Frage, ob Wölfe tatsächlich eine Gefahr für Menschen darstellen. Das Bundesumweltministerium stellt fest, dass direkte Begegnungen zwischen Wölfen und Menschen in der Regel selten sind. Dennoch gibt es immer wieder Berichte, dass Wölfe an Siedlungen vorbeilaufen oder sogar durch sie hindurchziehen, was die Ängste der Anwohner schürt, wie auch [Tagesschau](https://www.tagesschau.de/inland/regional/brandenburg/rbb-naturschutzbund-kritisiert-wolfs-warnschilder-100.html) berichtete.
Politische Diskussionen über den Wolfsschutz
Die Wölfe in Brandenburg sind nach wie vor streng geschützt und dürfen nicht gejagt werden. Doch der Druck auf die Politik wächst. Jäger und Tierschützer streiten seit langem über den Umgang mit den Tieren. Aktuell wird diskutiert, den Schutzstatus zu lockern, insbesondere bei Wölfen, die Schutzzäune überwinden und Nutztiere reißen. Dies könnte zu einer neuen Dynamik in der Debatte führen, die sowohl Tierschutz als auch die Sicherheit der Bevölkerung betrifft.
Mit derzeit 58 Wolfsrudeln in Brandenburg, die weiterhin im Aufwind sind, bleibt die Frage, wie man mit diesen majestätischen, aber auch gefürchteten Tieren umgehen soll. Die Schilder sind nur ein Teil eines viel größeren Puzzles, das die Beziehung zwischen Mensch und Natur betrifft.