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80 Jahre nach Befreiung: Gedenken an die Opfer der NS-Verbrechen!

Am Sonntag fand eine bedeutende Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück statt. In Sachsenhausen betonte Richard Fagot, ein Überlebender des KZ Sachsenhausen, die Wichtigkeit, die Verbrechen nicht zu verharmlosen oder zu leugnen. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sprach über die Gefahren der Geschichtsleugnung und die Notwendigkeit, historische Verantwortung zu übernehmen.

Die Veranstaltung in Sachsenhausen wurde von vier KZ-Überlebenden aus Israel, Polen und der Ukraine sowie von Angehörigen begleitet. Zwischen Reden, Liedern, Gebeten und Kranzniederlegungen waren auch Schwergewichte der deutschen Politik zugegen, darunter Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und Brandenburgs Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke (SPD). Woidke hob die Bedeutung der Berichte der Überlebenden hervor, da es immer weniger Zeitzeugen gibt.

Erinnerung an die Opfer

In seiner Ansprache in Ravensbrück forderte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) ein starkes Engagement für Demokratie und gegen Rassismus sowie Hassparolen. Die Gedenkfeier, an der neun Überlebende aus Deutschland, Dänemark, Frankreich, Israel, Polen und der Schweiz teilnahmen, unterstrich die Wichtigkeit der Erinnerungen von Überlebenden, die zwischen 81 und 95 Jahre alt sind. Ravensbrück, das größte deutsche Frauen-Konzentrationslager, wurde 1939 errichtet und beherbergte über 120.000 Frauen sowie 20.000 Männer. Viele starben an Hunger, Krankheit und durch medizinische Experimente.

Zusätzlich fand ein Gedenken im ehemaligen KZ Dachau statt, an dem rund 1.700 Menschen teilnahmen, darunter Überlebende und internationale Vertreter. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) sprach in Dachau über die Wichtigkeit einer politischen Streitkultur und wies auf die Herausforderungen hin, vor denen Gedenkstätten durch das Aufkommen autoritärer Bewegungen stehen. Abba Naor, der letzte Überlebende des Todesmarsches aus Dachau, war ebenfalls anwesend.