
Die wirtschaftliche Lage im Hennigsdorfer Stahlwerk bleibt angespannt. Wie die Märkische Allgemeine berichtete, stehen die Produktionsbänder seit Monaten still. Die IG Metall fordert ein schnelles Ende der Kurzarbeit, die seit Januar 2025 wegen hoher Strompreise besteht. Viele Beschäftigte können von dem Kurzarbeitergeld nicht leben und haben deshalb bereits gekündigt. In einem weiteren Schritt haben CDU und SPD einen Industriestrompreis in ihren Koalitionsvertrag aufgenommen, um die Situation zu verbessern.
Die Kurzarbeit betrifft fast die gesamte Belegschaft von rund 680 Mitarbeitern im Hennigsdorfer Elektrostahlwerk, das zum Konzern Riva Stahl gehört. Diese wurde mittlerweile unbefristet verlängert. Die Arbeiter sind aufgefordert, an fünf Tagen im Monat Reinigungsarbeiten zu übernehmen, während Bürgermeister Thomas Günther (SPD) um schnelle gesetzliche Regelungen zur Unterstützung des Stahlwerks bittet. Laut Günther können diese Probleme nicht auf kommunaler Ebene gelöst werden; er hofft auf einen Brückenstrompreis für energieintensive Unternehmen.
Schließung des Krankenhauses Oranienburg
Parallel zur Situation im Stahlwerk hat der Kreistag Oberhavel die Schließung des Hennigsdorfer Krankenhauses beschlossen. Dies wurde ebenfalls von der Märkischen Allgemeinen berichtet. Eine Umzugsmöglichkeit des Oranienburger Krankenhauses in den Gewerbepark Süd-Nordteil wird in Erwägung gezogen. Ein Facharchitekt wird beauftragt, den Neubau eines 500-Betten-Hauses zu prüfen. Die Entscheidung über den zukünftigen Klinikstandort soll vor den Sommerferien gefällt werden.
Besonders herausfordernd sind die Bedingungen der Kurzarbeit, da sie ursprünglich nur für drei Monate gelten sollte, jedoch angesichts der anhaltenden Probleme verlängert wurde. Die Kurzarbeit dient dazu, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, indem die Arbeitszeit reduziert wird. Beschäftigte erhalten eine Entgeltersatzleistung aus der Arbeitslosenversicherung, die 60 % des Nettogehalts beträgt.