Prignitz

Hochwassergefahr in Pritzwalk: Neues Schutzkonzept für die Zukunft!

Die Stadt Pritzwalk hat die Entwicklung eines umfassenden Hochwasserschutzkonzepts ins Leben gerufen. Hintergrund sind die verheerenden Hochwasserereignisse in der Vergangenheit, insbesondere das Jahr 1993, als die Bäche Rodane und Dömnitz über die Ufer traten und bedeutende Schäden an Straßen und Brücken hinterließen. Angesichts häufiger auftretender Starkregenereignisse zielt das neue Konzept darauf ab, sich besser auf zukünftige Wetterextreme vorzubereiten.

Die Finanzierung des Projekts beläuft sich auf insgesamt 114.600 Euro, wobei 70.000 Euro aus dem Programm „Klimaanpassung 2023 EU MLUK“ stammen. Bürgermeister Ronald Thiel betont die dringenden Auswirkungen des Klimawandels, während Andrea Asse, die Leiterin des Sachbereiches Planung und Investitionen, den hohen Handlungsbedarf unterstreicht. Das Konzept sieht eine umfassende Bestands- und Gefährdungsanalyse, Risikoanalysen mit Risikobeurteilung sowie einen Maßnahmenkatalog vor. Bereits in den vergangenen Jahren wurden Hochwasserschutzmaßnahmen bei Baumaßnahmen implementiert, wie die Regenrückhaltebecken im Wohngebiet am Birkenwäldchen, wie [maz-online.de](https://www.maz-online.de/lokales/prignitz/pritzwalk/pritzwalk-hochwasser-konzept-rund-um-doemnitz-und-rodane-in-arbeit-BC4CCMHAPZEVXCAQUVAMXUCDJ4.html) berichtete.

Umfassendes Hochwasserrisikomanagement erforderlich

Ein weiterer Aspekt des Hochwasserschutzes wird von der Bundesregierung hervorgehoben. Technischer Hochwasserschutz allein bietet keinen absoluten Schutz vor extremen Wetterereignissen. Ein umfassendes Hochwasser-Risikomanagement steht im Mittelpunkt der Bemühungen von Bund und Ländern. Angesichts der extremen Wetterereignisse des Julius 2021 wird deutlich, dass die Zunahme von Starkregen und Trockenheit die Überflutungsgefahr, insbesondere in Hanglagen und Küstenorten, erhöht. Die Zuständigkeit liegt dabei bei den Ländern, während die Bundesregierung rechtliche Änderungen und finanzielle Unterstützung koordiniert. Im Rahmen eines Sofortprogramms zur Klimaanpassung stellt die Bundesregierung 60 Millionen Euro bereit, um Kommunen bei der Verbesserung ihrer Klimavorsorge zu unterstützen, wie [bundesregierung.de](https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/hochwasserschutz-1944386) berichtete.

Die neue Klimaanpassungsstrategie fokussiert sich auf Starkregenmanagement, Renaturierung und vorausschauende Stadtplanung. Zudem wird der Bedarf an besseren Prognosen für Hochwasserereignisse sowie an einer systematischen Aufbereitung von Daten zu Starkregenereignissen erkannt. Hierbei spielt das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) eine Rolle, indem es aktuelle, satellitengestützte Lagekarten erstellt. Zukünftige Maßnahmen werden auch die Überprüfung und Anpassung des Ausnahmekatalogs für Bauvorhaben in Überschwemmungsgebieten umfassen.