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Der Breitbandausbau in der Prignitz hat einen wichtigen Meilenstein erreicht: Das erste von drei geförderten Gebieten ist nun vollständig mit Glasfaser versorgt. Dies berichtet die Märkische Allgemeine Zeitung. Nach drei Jahren Bauzeit profitieren zahlreiche Haushalte, Unternehmen und Schulen in der Region von schnelleren Internetverbindungen. Die offizielle Feier zum Abschluss des Projekts fand in Cumlosen beim Technischen Hilfswerk statt. Der Ausbaubedarf hatte sich ergaben, da viele Regionen in der Prignitz über lange Zeit mit langsamem Internet auskommen mussten.
Die Initiative zum Breitbandausbau wurde durch das „Weiße-Flecken-Programm“ unterstützt, das auf eine finanzielle Förderung abzielt. Der Kreistag Prignitz beschäftigte sich bereits 2016 erstmals mit dem Thema. Der Landkreis wurde 2019 in drei Losgebiete aufgeteilt: Das erste Los umfasst den Osten mit Pritzwalk und Umgebung, das zweite Los erstreckt sich über Lenzen-Elbtalaue und Karstädt, und das dritte Los, das bereits abgeschlossen ist, deckt Wittenberge und umliegende Orte ab.
Details zum Ausbau
Über 1.600 Haushalte, Unternehmen sowie 20 Schulen profitieren nun vom erweiterten Glasfasernetz. Im Los Prignitz-Süd wurden 1.245 Adressen angeschlossen, 68 Netzverteiler eingerichtet und 82 Kilometer Glasfaserkabel verlegt. Die geplante Fertigstellung der restlichen Lose 1 und 2 erfolgt im ersten Halbjahr 2025. Die neuen Glasfaseranschlüsse bieten Download-Geschwindigkeiten von bis zu 1 GBit/s und Upload-Geschwindigkeiten von 200 MBit/s. Hausbesitzer sind jedoch aufgefordert, aktiv einen Antrag bei ihrem Anbieter zu stellen, um einen kostenlosen Anschluss zu erhalten.
Die Kosten für einen Glasfaseranschluss variieren je nach Anbieter, bei der Telekom starten sie ab 79,95 Euro pro Monat. Versteckte Kosten sowie Anschlussgebühren zwischen 500 und 1.000 Euro können jedoch anfallen. Zudem ist ein weiteres Projekt namens „Gigabit 2.0“ in Planung, das bis 2030 zusätzliche 12.912 Adressen im Landkreis Prignitz erschließen soll. Der Bund reduziert bis zu 70 Prozent der Kosten, während das Land Brandenburg zusätzliche Mittel zur Verfügung stellt und der Landkreis einen Eigenanteil von etwa 4,3 Millionen Euro trägt.
Das nächste Ausbauprojekt wird in vier Lose unterteilt. Die Ausschreibungen auf europäischer Ebene sind der nächste Schritt, mit einem frühestmöglichen Baubeginn im Jahr 2026, der bis mindestens 2030 andauern soll.
Zusätzliche Informationen zur Förderung des Gigabitausbaus wurden in der ersten Richtlinie „Förderung zur Unterstützung des Gigabitausbaus der Telekommunikationsnetze“ festgelegt, die am 26.04.2021 in Kraft trat. Das Vorgängerprogramm zur Erschließung von „Weißen Flecken“ läuft seitdem und es sind keine neuen Förderanträge mehr möglich. Ab Anfang 2022 hat der Projektträger die laufenden Verfahren übernommen, wobei Projekte aus verschiedenen Bundesländern koordinierend behandelt werden, wie gigabit-projekttraeger.de berichtet.