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In Brandenburg an der Havel steht die Förderung des Jugendclubs im Haus der Offiziere (HdO) im Mittelpunkt einer kontroversen Debatte. Die AfD-Fraktion hat die Überprüfung der pauschalen Finanzierung des Jugendclubs angestoßen und fordert stattdessen eine projektbezogene Unterstützung. Seit dem Jahr 2000 wird der Jugendclub von der Jugendkulturfabrik (JuKuFa) betrieben und erhält jährlich etwa 240.000 Euro von der Stadt, die hauptsächlich für Personal- und Sachkosten verwendet werden.
Bereits seit Jahren entscheiden die Verantwortlichen des Jugendzentrums selbstständig über Veranstaltungen, Konzerte und Workshops. Die AfD begründet ihren Vorstoß damit, dass im Jugendclub angeblich linksextremistische Gruppen aktiv seien. Der AfD-Fraktionsvorsitzende Axel Brösicke äußerte, dass dort Treffen von sogenannten „Klimaklebern“ stattfänden und Straftaten verabredet würden. Zudem kritisiert er, dass im HdO die Antifa glorifiziert werde.
Dagegenhaltung und Widerstand
Der Geschäftsführer des HdO, Andreas Walz, weist die Vorwürfe der AfD als unbegründet zurück. Er betont, dass es im Jugendclub keine Verabredungen zu Straftaten gegeben habe. Der Club wird als Treffpunkt für Jugendliche beschrieben, die der AfD kritisch gegenüberstehen. Regelmäßig finden im HdO Koch-Workshops, Theaterproben und Aufführungen statt. Mitte Januar wurde im Jugendclub der Film „Antifa – Schulter an Schulter, wo der Staat versagte“ gezeigt, der unter anderem die Geschichten von fünf Aktivisten beleuchtet und einen Einblick in die Antifa-Gruppierungen bietet, wie Meetingpoint Brandenburg berichtete.
Die Diskussion um die Zukunft des HdO bleibt ein zentrales Thema in der lokalen Politik. Während die Freien Wähler den Vorschlag der AfD unterstützen, haben alle anderen Fraktionen diesen im Hauptausschuss abgelehnt. Rene Kretzschmar von den Linken bezeichnete den Antrag als unehrlich und kritisierte die dahinterstehende Motivation. Die Stadtverordnetenversammlung wird am kommenden Mittwoch über den Antrag abstimmen, wie rbb24 berichtete.