GesundheitUckermark

Sichere Arbeit trotz Klimawandel: IG BAU fordert verstärkten Schutz!

Am 28. April wird der Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz begangen. Anlässlich dieses Datums ruft die IG BAU Oderland die Beschäftigten im Landkreis Uckermark um 12 Uhr zu einer Gedenkminute auf. Ziel dieser Gedenkminute ist es, an Menschen zu denken, die im Job tödlich verunglückt sind oder aufgrund von Arbeitsbedingungen berufsunfähig wurden. Astrid Gehrke, die Bezirksvorsitzende der IG BAU Oderland, appelliert in diesem Zusammenhang an Unternehmen, Arbeitsschutz zum „Top-Thema“ zu machen. Gehrke unterstreicht, dass jeder Unfall einer zu viel sei und dass Arbeitssicherheit keine lästige Pflicht, sondern ein Muss ist.

In ihrer Ansprache nennt die Gewerkschaft verschiedene Risiken, die im Arbeitsalltag Unfälle oder Krankheiten zur Folge haben können. Dazu zählen Stürze von Leitern, das Abrutschen mit der Kettensäge, Ausrutschen auf nassem Boden und auch das Vorhandensein von verstecktem Asbest. Das Motto des Welttages 2023 lautet: „Die Menschenwürde ist unantastbar – Für ein Recht auf Unversehrtheit bei der Arbeit für alle und überall auf der Welt“. Die IG BAU Oderland fordert zudem, dass gleicher Arbeitsschutz und medizinische Versorgung für alle Beschäftigten gewährleistet sind, unabhängig von Herkunft oder Geschlecht.

Anpassung der Gefährdungsbeurteilung an den Klimawandel

Ein weiterer Aspekt, der im Hinblick auf die Sicherheit am Arbeitsplatz von Bedeutung ist, betrifft die Herausforderungen des Klimawandels. Dies wurde auch in einem Bericht hervorgehoben, der die Notwendigkeit zur Anpassung der Gefährdungsbeurteilung thematisiert. Im Mittelpunkt steht die Berücksichtigung von Sonnenschutz, Extremwetterereignissen und neuen Krankheitsüberträgern. Immer häufiger werden Beschäftigte mit höheren Temperaturen, tropischen Nächten und Starkregenereignissen konfrontiert, was die Arbeitsbedingungen erheblich beeinflusst. Gleichzeitig treten neue Krankheitserreger, wie zum Beispiel die Asiatische Tigermücke, auf.

Besonders hohe Temperaturen stellen eine Belastung für Mitarbeitende in körperlich anstrengenden Berufen dar und können Sicherheitsrisiken durch verminderte Konzentration mit sich bringen. Daher ist eine Aktualisierung der Gefährdungsbeurteilung erforderlich, um neue Gefährdungen durch Hitze und Klimawandel zu erkennen. Zudem müssen Maßnahmen zur Verschattung in Büros und für Beschäftigte im Freien, wie etwa im Gartenbau oder Baugewerbe, implementiert werden, um die UV-Belastung zu reduzieren. Arbeitgeber sind gefordert, arbeitsmedizinische Vorsorge anzubieten und Schutzmaßnahmen gegen Insekten zu gewährleisten, wie Lange Bekleidung und Repellentien.

Die psychischen Belastungen, die durch den Klimawandel entstehen können, sind ebenfalls nicht zu vernachlässigen. Stress, Unruhe, Schlaflosigkeit und Angst sind häufige Symptome, die ernst genommen werden müssen. Eine aktive Kommunikation und die Möglichkeit zur Mitgestaltung von Klimaschutzmaßnahmen im Unternehmen können hier entscheidende Unterstützung bieten.