
In der Dorstener Altstadt hat sich eine hohe Dichte an Nagelstudios etabliert. Vor allem rund um die Lippestraße sind innerhalb weniger Minuten mehrere Studios erreichbar. Sechs Nagelstudios, darunter „New York Nails“ und „Angel Nails“ gegenüber von „Lotus Beauty“, zeichnen das Angebot aus. „Lotus Beauty“ erweitert zusätzlich sein Portfolio mit Wimpernverlängerungen, Head-Spa-Behandlungen und Permanent-Make-Up. In den Mercaden befinden sich die Nagelstudios „Le Nails“, das seit 2021 besteht, sowie ein weiteres, welches seit 2024 eröffnet wurde. Gegenüber den Mercaden hat sich das sechste Studio, „Linh Beauty Dorsten“, niedergelassen.
Maik Humburg von Saller-Bau, der die Vermietung der Mercaden betreut, hebt die gute Frequentierung der Studios hervor und sieht aktuell keinen Bedarf für eine Reduzierung des Angebots. Allerdings hatte der Zoll im Juli 2022 bereits zwei Nagelstudios in Dorsten überprüft, was zu zwei Festnahmen führte. Hierbei handelte es sich um eine 21-jährige Vietnamesin, die ohne gültige Arbeitsgenehmigung in Deutschland war, sowie einen 49-jährigen Mann mit abgelaufenem Aufenthaltstitel, der zur Festnahme ausgeschrieben war. Arbeitgeber der betroffenen Studios laufen Gefahr, mit Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren und Bußgeldern bis zu 500.000 Euro konfrontiert zu werden. Das Hauptzollamt Dortmund führt regelmäßig Prüfungen in verschiedenen Branchen durch, wobei Nagelstudios risikoorientiert überprüft werden.
Festnahmen und rechtliche Konsequenzen
Am 3. Juli 2024 führte das Hauptzollamt Dortmund erneut Prüfungen in zwei Nagelstudios in Dorsten durch. Bei diesen Überprüfungen wurde die 21-jährige Vietnamesin wegen Verdachts des illegalen Aufenthalts festgenommen. Sie hatte keine gültige Arbeitsgenehmigung und wurde in Polizeigewahrsam übergeben, während die Ausländerbehörde Dorsten über ihren weiteren Verbleib entscheidet. Im zweiten Nagelstudio wurde ein 49-jähriger Mann aufgegriffen, der einen abgelaufenen deutschen Aufenthaltstitel angab, dessen Passbild eine andere Person zeigte. Eine Fast-ID wurde zur Identitätsfeststellung durchgeführt, wobei festgestellt wurde, dass er zur Festnahme ausgeschrieben war. Auch ihm droht eine Abschiebung, und er kam in Polizeigewahrsam.
Vietnamesische Staatsbürger benötigen für eine legale Arbeit in Deutschland einen nationalen Aufenthaltstitel mit eingetragener Arbeitserlaubnis. Gegen die Arbeitgeber der betroffenen Studios wurden Verfahren eingeleitet wegen Beihilfe zum illegalen Aufenthalt und illegaler Beschäftigung ohne gültige Arbeitsgenehmigung. Die rechtlichen Konsequenzen sind schwerwiegend, da sie potenziell mit langen Freiheitsstrafen und hohen Bußgeldern rechnen müssen. Der Zoll ist in Deutschland für die Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung zuständig und nimmt Hinweise auf entsprechenden Verdacht entgegen.