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Am 13. Februar 2025 gedenken Tausende in Dresden der Zerstörung der Stadt, die während der Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg stattfand. Der Tag gilt als eine Mahnung gegen das Vergessen und betont die Bedeutung von Demokratie und zivilem Widerstand. Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch dankte der Zivilgesellschaft für ihren Widerstand gegen Neonazi-Demos und hob die Relevanz von Versammlungen und Gegenprotesten hervor. Bei der Gedenkveranstaltung im Rathaus war auch Moshe Barnett, der Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde, anwesend. Er äußerte gemischte Gefühle zum Gedenken und appellierte daran, aus der Geschichte zu lernen, während er gleichzeitig die aktuelle Situation mit Neonazis anprangerte.
Die Polizei stellte fest, dass die Lage in der Stadt trotz des starken Schneefalls „sehr ruhig“ war. Der Zulauf zu den drei Versammlungen am Neumarkt und am Dr.-Külz-Ring war „mehr als übersichtlich“. Unter den Teilnehmern war auch Prinz Edward, Herzog von Kent, der an der offiziellen Gedenkveranstaltung im Rathaus teilnahm und die gewachsene Freundschaft zwischen Großbritannien und Deutschland betonte. Am Nachmittag plant er, sich an einer Menschenkette für Frieden und Demokratie zu beteiligen, an der bis zu 10.000 Menschen erwartet werden. Während der Veranstaltung wurde gegen 13:10 Uhr im Rathaus eine Schreckschusspistole in einem Beutel entdeckt. Die Polizei ermittelt wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz, jedoch besteht kein Zusammenhang zwischen diesem Vorfall und der Gedenkveranstaltung.
Fortlaufende Gedenktraditionen und Herausforderungen
Der 13. Februar 2025 markiert den 80. Jahrestag der Zerstörung Dresdens. Historiker schätzen, dass zwischen 22.700 und 25.000 Menschen bei den Luftangriffen ums Leben kamen. Einige Zahlen wurden jedoch wissenschaftlich widerlegt. In den letzten Jahren haben Neonazis immer wieder versucht, an diesem Datum zu demonstrieren, während die Stadtgesellschaft seit 2010 mit Menschenketten gegen solche Aufmärsche protestiert. Diese Tradition eines schützenden Rings um die Altstadt wurde 2010 als direkte Reaktion auf neonazistische Demonstrationen eingeführt.
Die Erinnerung an die Bombardierungen Dresdens hat im Laufe der Zeit an Bedeutung gewonnen. Seit der Wiedervereinigung wird das Gedenken zunehmend pluralisiert, ist jedoch weiterhin von Kontroversen geprägt. Gedenkandachten und Ausstellungen, wie die aktuelle „DRESDEN 1945“ mit dem Panorama-Gemälde von Yadegar Asisi, fördern das kollektive Gedächtnis. Zudem wird der Tag durch digitale Formate und künstlerische Interventionen ergänzt, um den Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zu gedenken und den Dialog über die richtige Form der Erinnerung zu fördern.