
Die Ritterhuder Lichtspiele zeigen in dieser Woche den Film „Die Witwe Clicquot“. Regisseur Thomas Napper ist verantwortlich für die Verfilmung aus dem Jahr 2023. Die Vorstellungen finden am Dienstag und Mittwoch, den 29. und 30. April, jeweils ab 20.15 Uhr im Hamme-Forum statt.
In dem Film wird die Geschichte von Barbe-Nicole Clicquot Ponsardin erzählt, die im Jahr 1805 das Weingut ihres verstorbenen Mannes weiterführen möchte. Als 27-jährige alleinerziehende Witwe stößt sie zunächst auf Widerstand in ihrem Umfeld. Dennoch gelingt es ihr, das Weingut zu einem renommierten Imperium auszubauen, das für seinen erlesenen Champagner bekannt ist. Kritiker loben das Charakterporträt der Veuve Clicquot und die eindrucksvolle Bildsprache des Films.
Parallelvorstellung von „Münter und Kandinsky“
Im zweiten Kino-Raum des Hamme-Forums wird das Biopic „Münter und Kandinsky“ gezeigt, das unter der Regie von Marcus Rosenmüller realisiert wurde. Der Film handelt von der Beziehung zwischen Gabriele Münter und Wassily Kandinsky und beleuchtet ihre persönlichen Konflikte und die Zeitspanne von 1901 bis 1916. Kritiker bemängeln, dass der Film wenig über Kunst und die Kunstwelt vermittelt.
Die Figur der Barbe-Nicole Clicquot ist nicht nur Hauptdarstellerin des Films, sondern auch eine historische Persönlichkeit, die im 19. Jahrhundert das Champagnerhaus Veuve Clicquot gründete. Laut einem Artikel von Tages-Anzeiger wurde Clicquot 1777 in einer wohlhabenden Familie in Reims geboren und überlebte die Französische Revolution. Nach dem Tod ihres Mannes François Clicquot im Jahr 1804 übernahm sie den Familienbetrieb und etablierte ihn als eines der bekanntesten Champagnerhäuser der Welt.
Als Pionierin in der Champagnerproduktion führte sie innovative Techniken wie das Rüttelpult und die Abfüllung von Jahrgangschampagner ein. Zudem war sie die erste, die Champagner ins russische Kaiserreich exportierte, was ihren Ruhm und Reichtum erheblich steigerte. Sie lebte bis zu 88 Jahren und übergab ihr Unternehmen erst mit über 60 Jahren an einen jüngeren Geschäftspartner. Die Geschichte von Clicquot wurde von Tilar Mazzeo in einer Bestseller-Biografie aufgearbeitet, die nun auf Deutsch erschienen ist und als Grundlage für den Film “Die Witwe Clicquot” dient.