
Am 5. Februar 2025 wurde bekannt, dass der Rückbau von Offshore-Windparks als kostspielig und komplex gilt. Dieser Prozess birgt jedoch auch Chancen für den Umweltschutz, die Ressourcenschonung und Innovation. Besonders relevant ist das Thema für den Wirtschaftsstandort Bremen sowie die Hafenwirtschaft in Bremerhaven.
In diesem Kontext findet am 11. Februar 2025 ein Symposium mit dem Titel „Risikobewertung beim Rückbau von Offshore-Windparks“ im Bremer Haus der Wissenschaft (Sandstraße 4/5, 28195 Bremen) statt. Die Veranstaltung wird von der Hochschule Bremen (HSB) ausgerichtet und zieht rund 50 Partner sowie Vertreter aus der Offshore-Windindustrie und Entscheidungsträger der Wirtschaft an.
Forschungsprojekt DeMiR
Das Symposium ist Teil des Projekts DeMiR (Decommissioning – Minimization of Risks), das darauf abzielt, technologische, wirtschaftliche und ökologische Risiken beim Rückbau von Offshore-Windparks zu quantifizieren und nachhaltige, praxisnahe Rückbaustrategien zu entwickeln. Der Projektverbund besteht aus der Hochschule Bremen, dem Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme (IWES), der Deutschen WindGuard GmbH und der Deutschen WindGuard Offshore.
Wie das Fraunhofer IWES berichtet, werden in der Forschung innovative Kostenmodelle entwickelt, die wirtschaftliche und ökologische Aspekte integrieren. Das DeMiR-Projekt betrachtet zudem, dass ab 2028 die ersten europäischen Offshore-Windparks das Ende ihrer Betriebszeit erreichen werden.
Der Rückbau dieser Windparks stellt Betreiber vor erhebliche Herausforderungen, da es an Methoden zur Risikobewertung mangelt und auch knappe Ressourcen bei Spezialschiffen und Dienstleistern die Planung der Bauarbeiten erschweren. Das Forschungsprojekt entwickelt ein Modell zur Identifizierung und Quantifizierung kosteneffektiver Rückbaustrategien, indem es Prozess-, Wetter-, Wirtschafts- und Umweltrisiken berücksichtigt.
Durch den Einsatz simulationsbasierter Methoden beabsichtigt das Fraunhofer IWES, Wetter- und Prozessrisiken zu bewerten und zu minimieren. Diese Methoden werden in einen Softwaredemonstrator integriert, während in das Projekt auch ein Kostenmodell von der Hochschule Bremen Eingang findet, um verschiedene Risikofaktoren zu analysieren. Ziel ist es, Betreibern zu ermöglichen, das Potenzial für einen kosteneffektiven Rückbau abzuschätzen, um das Repowering von Offshore-Windparks der ersten Generation zu unterstützen und gleichzeitig die Ausbauziele zu erreichen.
Der Rückbau von Offshore-Windanlagen wird einen signifikanten Einfluss auf die Industrie haben. Betriebskosten und die Einhaltung rechtlicher sowie technischer Regelungen spielen hierbei eine wesentliche Rolle, weshalb die Evaluierung der Rückbaukonzepte durch das Projekt von großer Bedeutung ist. Besondere Beachtung finden dabei die Ergebnisse des Vorgängerprojektes SeeOff, die Ansätze zur modellbasierten Verfahren und Simulationen nutzen.
Für weitere Informationen zu den Entwicklungen im Rückbau von Offshore-Windparks und den damit verbundenen Forschungsprojekten, verweisen wir auf die Artikel von Recyclingportal und Fraunhofer IWES.