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Ölkatastrophe in Thür: Mähboote kämpfen um die Natur retten!

Der Ölunfall, der am 21. Februar 2025 durch den Überschlag eines Tanklastwagens auf der Bundesstraße nahe Thür im Landkreis Mayen-Koblenz verursacht wurde, hat erhebliche Folgen für das Naturschutzgebiet „Thürer Wiesen“. Der Lastwagen war mit etwa 30.000 Litern Heizöl beladen, von denen ein Großteil in die Oberflächenentwässerung und ein Regenrückhaltebecken gelangte. Die Feuerwehr konnte 18.000 Liter des Heizöls absaugen, jedoch gelangten etliche Liter in Wiesen und den angrenzenden Bach.

Infolge des Unfalls sind Mähboote im Einsatz, um das Schilf im Bach abzuschneiden und die Umwelt zu säubern. Dieses abgeschnittene Schilf wird als Sondermüll betrachtet und entsprechend entsorgt. Dutzende Helfer von Katastrophenschutz- und Tierhilfe-Organisationen unterstützen die Reinigung vor Ort, wobei der regelmäßige Austausch vollgesogener Ölsperren in der Wiese zu den Maßnahmen gehört.

Folgen für die Tierwelt und Umweltmaßnahmen

Die Wildvogel-Pflegestation Kirchwald behandelt derzeit rund 20 betroffene Wasservögel, die durch die Ölverschmutzung in Mitleidenschaft gezogen wurden. Laut der Naturschutzorganisation BUND stellt der Vorfall einen Katastrophenfall dar und könnte dramatische Auswirkungen auf die Tierwelt haben. Unter den betroffenen Arten sind Stockenten und Blässhühner, die durch das Öl unterkühlt werden und qualvoll sterben können. Auch Amphibien und Fische sind in Gefahr; Sauerstoffmangel im Wasser könnte zudem zu einem Fischsterben führen.

Um die Lage weiter zu stabilisieren, kritisierte Umweltministerin Katrin Eder (Bündnis 90/Die Grünen) die verspätete Warnung und die fehlenden Absperrungen. Ihr Besuch am Unfallort unterstrich die verheerenden Folgen des Öl-Unglücks für das Naturschutzgebiet. Die Ministerin sprach von unklaren langfristigen Folgen für das Grundwasser, darüber hinaus ist ein geplantes Wasserbüffelprojekt im Naturschutzgebiet betroffen. Für die nächste Zeit ist geplant, dass die Mähboote weiterhin das Schilf im Naturschutzgebiet beseitigen, um das Öl zu entfernen.

Die örtlichen Einsatzkräfte arbeiten seit Tagen an der Schadensminimierung. Die Dauer der Arbeiten ist jedoch derzeit ungewiss, und es bleibt abzuwarten, wie nachhaltige Auswirkungen auf die Natur und das Grundwasser zu bewerten sind.