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Bürgermeister Paulus bei Musikprobe erwischt – Rücktrittsforderung im Raum!

Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus (SPD/CWG) sieht sich derzeit massivem Druck ausgesetzt, nachdem er angeblich an einer Musikprobe teilgenommen hat, anstatt die Gemeinderatssitzung am Montag zu leiten. Diese Vorwürfe haben zu einer Forderung nach seinem Rücktritt geführt, die von allen Fraktionen des Gemeinderates, außer der SPD, in einer Pressemitteilung geäußert wurde, wie Main-Post berichtete.

Die Gemeinderäte empfinden Paulus‘ Abwesenheit während der Sitzung als Affront, da auf der Tagesordnung wichtige Themen standen. Mark Zehe (CSU) erfuhr von der mutmaßlichen Teilnahme Paulus‘ an der Probe durch „dritte Seite“ und erhielt während einer nichtöffentlichen Sitzung ein Foto, das das Auto von Paulus vor dem Musikverein zeigte. Benjamin Schraven (Grüne) bestätigte, dass mehrere Quellen, darunter Mitglieder des Musikvereins, die Anwesenheit des Bürgermeisters bestätigten. Die Verantwortlichen des Musikvereins haben sich jedoch nicht zu Paulus‘ Anwesenheit geäußert.

Kontext der Musikprobe

Die Musikprobe fand ausnahmsweise am Montag um 19 Uhr statt, während die Gemeinderatssitzung um 18.30 Uhr begann. Die Ratsmitglieder wurden erst eine Woche zuvor über die Terminänderung informiert. Zudem fand die Sitzung direkt nach der Bundestagswahl statt, was einige Ratsmitglieder als ungünstig einschätzen. Paulus hatte den Zweiten Bürgermeister Stefan Seubert (CSU) gebeten, die Sitzung zu leiten. Zunächst hieß es, er werde die Sitzung eröffnen, müsse jedoch früher gehen.

Laut der Verwaltung war Paulus auf einer Beerdigung. Bernhard Jilke (FDP) hatte einen Austausch von Textnachrichten mit Paulus, in dem dieser die Vorwürfe weder dementierte noch bestätigte. Paulus selbst gab an, aus privaten Gründen verhindert gewesen zu sein, ließ aber offen, ob dies die Musikprobe betraf. Es ist bekannt, dass er Trompete spielt und früher Mitglied der Knetzgauer Musikkapelle war; seit 2023 ist er wieder aktiv in der Blaskapelle bayerischer Bürgermeister.

Benjamin Schraven wies darauf hin, dass die Rücktrittsforderung nicht auf persönlichen Animositäten basiert, sondern auf der Abwesenheit des Bürgermeisters ohne triftigen Grund. Paulus hatte im September 2024 angekündigt, bei den Kommunalwahlen 2026 nicht mehr anzutreten.

Knetzgaus ist eine Gemeinde, die an der Ausfahrt der Maintalautobahn A 70 liegt und zahlreiche Unternehmen, darunter die Coca Cola Erfrischungsgetränke GmbH, beherbergt. Knetzgau gilt als begehrter Wohnort mit einer attraktiven Lage am Main und kurzen Wegen zu Städten wie Würzburg, Schweinfurt, Bamberg, Nürnberg und Haßfurt. Der Tourismus gewinnt dort zunehmend an Bedeutung, unterstützt durch Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Oberschwappach und verschiedene Gaststätten, wie die offizielle Webseite Knetzgau angibt.