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Am 23. Februar 2025 findet die vorgezogene Bundestagswahl statt. In Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Bremen sind die Wahllokale bis 18 Uhr geöffnet. Über 11 Millionen Wahlberechtigte in Norddeutschland sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Insgesamt gibt es in Deutschland 59,2 Millionen wahlberechtigte Personen, was einen Rückgang von 1,2 Millionen im Vergleich zu 2021 bedeutet. Etwa 2,3 Millionen junge Menschen dürfen erstmals an der Wahl teilnehmen.
Um sicher wählen zu können, ist eine Wahlbenachrichtigung sowie ein gültiger Ausweis, entweder ein Personalausweis oder Reisepass, erforderlich. Die Wahlbeteiligung der letzten Bundestagswahl im Jahr 2021 lag bei 76,4 Prozent. In diesem Jahr treten 29 Parteien zur Wahl an, was einen Rückgang gegenüber 2021 darstellt, als noch 47 Parteien kandidierten. Insgesamt stehen 4.506 Kandidaten zur Wahl, darunter 1.422 Frauen, was 32 Prozent entspricht. Die Kanzlerkandidaten Olaf Scholz von der SPD und Robert Habeck von den Grünen kommen ebenfalls aus Norddeutschland.
Wichtige Details zur Wahl und neuen Wahlrechtsreform
Laut den Statistiken aus den Bundesländern zeigen sich verschiedene demografische Besonderheiten: Niedersachsen hat 6,05 Millionen Wähler, wobei 3,4 Prozent Erstwähler im Alter von 18 bis 21 Jahren sind. In Schleswig-Holstein gibt es 2,3 Millionen Wahlberechtigte mit 85.000 Erstwählern. Mecklenburg-Vorpommern zählt 1,3 Millionen Wahlberechtigte und hat 110 Kandidaten, von denen der älteste 81 Jahre alt ist. In Hamburg sind 1,3 Millionen Wahlberechtigte registriert, von denen 9 Prozent unter 24 Jahren sind, während Bremen 450.000 Wahlberechtigte und 15.000 Erstwähler hat.
Die Bundestagswahl 2025 wird im Rahmen einer Wahlrechtsreform durchgeführt, die im März 2023 beschlossen wurde. Der Bundestag wird auf maximal 630 Abgeordnete reduziert; aktuell sind es noch 733 Mitglieder. Die Reform sieht vor, dass die Erststimme an Bedeutung verliert und die Zweitstimme entscheidend für die Sitzverteilung wird. Überhang- und Ausgleichsmandate werden abgeschafft, und die Fünf-Prozent-Hürde bleibt bestehen, um sicherzustellen, dass nur Parteien mit einer relevanten Stimmenzahl im Bundestag vertreten sind. Zudem ermöglicht die Grundmandatsklausel den Parteien den Einzug ins Parlament, auch wenn sie unter fünf Prozent der Zweitstimmen liegen, sofern sie mindestens drei Direktmandate erhalten.
Die ersten Hochrechnungen sind gegen 19 Uhr zu erwarten, das vorläufige amtliche Ergebnis soll am Montagmorgen vorliegen. Zur Wahl berichten das NDR Fernsehen und der Hörfunk ab 17:55 Uhr umfassend über die Entwicklungen. Zudem erwartet der NDR einen hohen Anteil an Briefwählern, rund 35 Prozent in Hamburg, fünf Tage vor der Wahl.
Die konstituierende Sitzung des neuen Bundestages findet spätestens 30 Tage nach der Wahl statt. Bis zur neuen Kanzlerwahl bleibt der bisherige Kanzler geschäftsführend im Amt. Die nächste reguläre Wahl ist für das Frühjahr 2029 angesetzt.