
Der Zoo Osnabrück hat nach 18 Jahren wieder Beuteltiere in seine Sammlung aufgenommen. Am 27. Februar kamen zwei Langschnauzen-Kaninchenkängurus, die auf die Namen Billy und Willa hören, aus Tschechien in den Zoo. Diese Tierart ist in Deutschland nur an zwei weiteren Orten zu finden und gilt in Australien als potenziell gefährdet. Menschliche Aktivitäten sowie invasive Arten wie Füchse und Katzen bedrohen ihren Bestand, der durch die extremen Waldbrände im Jahr 2020 stark reduziert wurde.
Die neuen Bewohner des Zoos wurden am 4. März in ihrem vorläufigen Gehege vorgestellt. Langschnauzen-Kaninchenkängurus, auch als „Potoroos“ bekannt, erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 25 km/h. Dadurch sind sie schwer fotografierbar. Die Tiere leben in einer Voliere gegenüber dem Tetra-Aquarium und teilen sich diesen Raum mit drei Vogelarten: Spitzschwanzamadinen, Binsenastrilden und Australischen Spitzschopftauben.
Wichtige Rolle im Ökosystem
Langschnauzen-Kaninchenkängurus stammen ursprünglich von der Südostküste Australiens und aus Tasmanien, wo sie in Feucht- und Trockenwäldern leben. Sie spielen eine bedeutende Rolle im Ökosystem, indem sie Böden feucht halten und das Pflanzenwachstum fördern. Ihre Ernährung basiert hauptsächlich auf Pilzen, was zur Verbreitung von Pilzsporen beiträgt. Trotz ihrer Gefährdung sind Langschnauzen-Kaninchenkängurus im Vergleich zu anderen Arten der Kaninchenkängurus noch relativ häufig, auch wenn ihre Bestände abnehmen.
Das Gehege der Kaninchenkängurus ist derzeit noch nicht vollständig eingerichtet, da der Zoo plant, Rindenmulch, Sand und Eukalyptuspflanzen hinzuzufügen. Mit der Haltung von Billy und Willa verfolgt der Zoo Osnabrück das Ziel, zur Erhaltung dieser besonderen Art beizutragen, da die Hauptbedrohungen, wie verwilderte Hunde und invasive Arten, zu einem drastischen Rückgang der Population führen.