
Am Samstag, dem 9. März 2025, besuchte Hubertus Kahn, ein Zahnarzt aus Köln, das Deutsche Theater Göttingen, um sich die Aufführung von „Late Night Hamlet“ mit Charly Hübner in der Hauptrolle anzusehen. Kahn hat Shakespeares „Hamlet“ bereits 87 Mal live im Theater erlebt und ist ein erfahrener Theaterbesucher.
Vor der Aufführung zögerte Hübner und führte ein Gespräch mit Regisseur Kieran Joel, um die Erwartungen zu klären. Hübner spielt in dieser besonderen Inszenierung die Rolle des Hamlet, die er gemeinsam mit Joel entwickelt hat. Im klassischen Stück von Shakespeare wird der Protagonist Hamlet vom Geist seines Vaters dazu aufgefordert, Rache an seinem Onkel Claudius zu nehmen, der nicht nur den Mord an seinem Vater begangen hat, sondern auch dessen Frau Gertrude geheiratet hat. Die Auseinandersetzung mit Hamlets inneren Konflikten steht im Zentrum der Aufführung.
Thematische Schwerpunkte und Inszenierung
Hübner bringt in seine Darbietung zeitgenössische Themen wie Mindestlohn und Schuldenbremse ein. Die Inszenierung behandelt große Fragen über den Tod, das Leben und gesellschaftliche Missstände. „Hamlet“ wird oft als Spiegel gesellschaftlicher Probleme betrachtet. Die Bühne dieser Aufführung ist zunächst schmal und zeigt eine Skyline, verwandelt sich jedoch später für eine ausgedehntere Darstellung.
Hübner vermischt in seiner Performance verschiedene Emotionen und Charaktere, von Selbstironie bis zu dramatischen Momenten, als eine Figur einen Mord begeht. Seine intensive Darstellung bringt das Publikum dazu, mit ihm die Problematik zu teilen. Hübner zitiert in seiner Darbietung: „Die Welt ist aus den Fugen geraten. Die Zeit ist aus den Fugen geraten.“
Die Inszenierung „Late Night Hamlet“ unter der Regie von Kieran Joel wird als spielerisch und humorvoll beschrieben, mit einem klugen und kurzweiligen Stil. Die Produktion ist eine Kooperation zwischen den Ruhrfestspielen und dem Deutschen SchauSpielHaus Hamburg und bewältigt die doppelten Perspektiven von Komik und Tragik aus der Sicht des Schauspielers.
Die kritischen Stimmen zu Hübners Performance sind durchweg positiv. Martin Krumbholz von nachtkritik berichtet von stehenden Ovationen, während Peter Kümmel von der DIE ZEIT die wilde Präsenz von Hübner lobt. Auch Alexander Menden von der Süddeutschen Zeitung hebt hervor, dass Hübner alles gibt und sein rosa Hemd ihm eng am Leib klebt.
Für Theaterliebhaber und Freunde von Shakespeares Werk ist „Late Night Hamlet“ mit Charly Hübner definitiv eine empfehlenswerte Aufführung, die sowohl zeitgenössische Fragen aufwirft als auch klassischen Stoff neu interpretiert.
Weitere Informationen über die Aufführung finden Sie auf den Webseiten der [Göttinger Tageblatt](https://www.goettinger-tageblatt.de/lokales/goettingen-lk/goettingen/deutsches-theater-goettingen-charly-huebner-spielt-sein-solo-late-night-hamlet-CRYZINKCDFADXKK6L5LIKEQ2MI.html) und des [Deutschen Theaters Göttingen](https://www.dt-goettingen.de/stueck/charly-huebner-late-night-hamlet).