DeutschlandHannoverUelzen

Der geheimnisvolle Puma: Kunst und Klau im Niedersächsischen Landesmuseum!

Eine besondere Ausstellung im Landesmuseum Hannover lenkt die Aufmerksamkeit auf ein bedeutendes kulturelles Erbe: der „Puma von Tiahuanaco“, eine antike Steinfigur aus Bolivien, die etwa 1.500 Jahre alt ist. Diese beeindruckende Figur wurde 1971 illegal an der Ausgrabungsstätte Tiahuanaco, nahe dem Titicacasee, erworben.

Der Puma hat seit seiner Ankunft in Deutschland im Jahr 2023 einen festen Platz im Landesmuseum Hannover. Die Sonderausstellung mit dem Titel „WechselWelten. Ein Puma zwischen den Welten“ bildet den zentralen Rahmen, um die Problematik des illegalen Handels mit Kulturgütern in Südamerika zu thematisieren. Nicht zuletzt ist der illegale Markt für präkolumbische Objekte ein anhaltendes Problem in der Region, da viele solcher Kulturgüter unerlaubt ausgegraben und oft an Touristen verkauft oder über Grenzen geschmuggelt werden.

Hintergrund und Bedeutung des Pumas

In der präkolumbischen Tiahuanaco-Kultur wird der Puma als Symboltier angesehen, das Stärke und Weisheit verkörpert. Die Tiahuanaco-Kultur war zwischen 100 v. Chr. und 500 n. Chr. aktiv und gilt als ein kulturelles und spirituelles Zentrum der Aymara-Kultur. Der Begriff „Huaqueo“ beschreibt die illegale Ausgrabung von Kulturgütern und hat historische Wurzeln bis zur spanischen Invasion. Die Ausstellung zielt darauf ab, Transparenz über die Herkunft des Pumas zu schaffen und Diskussionen über den Umgang mit solchen Artefakten anzuregen.

Das Museum erweitert die Ausstellung mit Objekten aus seiner ethnologischen Sammlung, die ebenfalls der Tiahuanaco-Kultur zugeordnet sind. Dieser kulturelle Kontext hilft Besuchern, das Erbe besser zu verstehen und die Bedeutung des Pumas im historischen Rahmen zu würdigen. Zudem stößt die Ausstellung auf Fragen hinsichtlich der Voraussetzungen für die Annahme der Schenkung des Pumas, denn es gab möglicherweise keine Ausfuhrgenehmigung für die Figur.

Die Ausstellung „Status Quo Museum? Ein Puma zwischen den Welten“ läuft bis zum 31. März im Landesmuseum Hannover und bietet nicht nur einen eindrucksvollen Blick auf das antike Kulturgut, sondern auch auf die Herausforderungen, die die Rückgabe und der Umgang mit solchen Objekten in der heutigen Zeit mit sich bringen. Kurator*innenführungen mit Louisa Hartmann sind für den 24. Januar und 21. Februar, jeweils um 14 Uhr, geplant, um tiefergehende Einblicke in das Thema zu gewähren.

Für weitere Informationen über die Sonderausstellung und den historischen Kontext des Pumas können Sie die Artikel auf az-online.de und taz.de lesen.