
Eine aktuelle Prognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zeigt, dass Deutschland von 2023 bis 2030 jährlich rund 320.000 neue Wohnungen benötigt. Laut den veröffentlichten Daten lag die Zahl der Fertigstellungen im Jahr 2023 bei 294.000 Wohnungen, was deutlich macht, dass der Bedarf weiterhin steigt.
Besonders ausgeprägt ist der Wohnungsbedarf in den größten deutschen Städten, darunter Berlin, München, Hamburg, Frankfurt am Main, Stuttgart, Köln und Düsseldorf. In diesen urbanen Zentren werden jährlich 60.000 neue Wohnungen benötigt, was einem Fünftel des Gesamtbedarfs entspricht. Auch die Anzahl der Haushalte wird bis 2030 voraussichtlich um 1,3 Prozent auf 42,6 Millionen zunehmen, was durch die Zunahme kleinerer Haushaltsgrößen aufgrund von Singularisierung und Alterung begünstigt wird.
Regionale Unterschiede im Wohnungsbedarf
Der Bedarf an neuem Wohnraum variiert stark je nach Region. So zeigt sich beispielsweise der höchste „einwohnerbezogene Bedarf“ in Süddeutschland. In Landshut werden 87 Wohnungen je 10.000 Einwohner benötigt, gefolgt von Regensburg mit 83 und Kempten im Allgäu mit 77. Im Gegensatz dazu gibt es im Landkreis Weimarer Land lediglich einen Bedarf von 5 Wohnungen je 10.000 Einwohner.
Das BBSR hebt besonders die Notwendigkeit hervor, in großen Zentren bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Während in ländlichen Gebieten ein moderater Neubaubedarf herrscht, sollte in Regionen mit Bevölkerungsrückgang der Fokus auf die Bestandserhaltung gelegt werden. In den aktuellen Koalitionsverhandlungen fordern sowohl der Deutsche Gewerkschaftsbund als auch der Deutsche Mieterbund, das Thema Wohnen prioritär zu behandeln. Dabei wird eine jährliche Schaffung von 100.000 Sozialwohnungen sowie ein umfassendes Investitionsprogramm für bezahlbaren Wohnungsbau angestrebt.
Diese Entwicklungen und Anforderungen verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen der Wohnungsmarkt in Deutschland steht. Laut weiteren Informationen aus einer Wohnungsmarktprognose wird die Thematik durch demografische Trends und unterschiedliche regionale Schwerpunkte weiter beeinflusst, wie Statistiknetzwerk Bayern anmerkt.