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Der Kreisverband Altötting-Mühldorf der Partei DIE LINKE verzeichnet einen signifikanten Mitgliederzuwachs. Innerhalb weniger Tage stieg die Anzahl der Mitglieder von 36 auf 67. Julia Weisenberger, die Direktkandidatin der Partei im Wahlkreis Altötting-Mühldorf, sieht diesen Anstieg als ein Signal gegen die Politik der CDU und AfD, die sie als spaltend bezeichnet. Weisenberger hebt hervor, dass der Zuwachs auch das Ergebnis intensiver Basisarbeit und direktem Kontakt zu den Bürgern sei.
Die freiberufliche Übersetzerin und Korrekturleserin für romantische Literatur, Comics und Manga betont die Wichtigkeit, politische Diskussionen verständlich zu führen und spricht sich für die Unantastbarkeit der Menschenwürde aus. Die LINKE verfolgt das Ziel, Botschaften von Fairness und sozialer Gerechtigkeit zu kommunizieren. Weisenberger fordert höhere Löhne und niedrigere Mieten als dringend notwendige Maßnahmen. Interessierte Bürger werden eingeladen, sich über die Arbeit der Partei zu informieren und sich für eine solidarische Zukunft zu engagieren.
Mitgliederentwicklung der Linkspartei
Über die regionale Entwicklung hinaus, hat die gesamte Linkspartei in Deutschland seit dem Austritt von Sahra Wagenknecht insgesamt 7.500 neue Mitglieder gewonnen, wie [tagesschau.de](https://www.tagesschau.de/inland/linkspartei-mitglieder-100.html) berichtet. Mit jetzt über 52.000 Mitgliedern verzeichnet die Partei einen Anstieg von 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Historisch gesehen hatte die Linkspartei im Jahr 2009 rund 78.000 Mitglieder.
Parteichefin Janine Wissler unterstreicht die Relevanz einer stabilen Mitgliederbasis für zukünftige Wahlkämpfe, besonders nach einem Tiefpunkt von 2,7 Prozent bei der Europawahl im Juni. Politologe Uwe Jun zeigt sich skeptisch bezüglich der Mitgliederentwicklung und sieht die Partei auf einem niedrigen Niveau stabilisiert. Besonders bemerkenswert ist, dass die neuen Mitglieder überwiegend jung sind und zur Hälfte Frauen. Klaus Dörre vom Institut für Soziologie in Jena vermutet, dass der Weggang von Wagenknecht eine Hemmschwelle für potenzielle neue Mitglieder beseitigt hat.
Die Mitglieder-Hochburgen der Linkspartei liegen in großen Städten wie Berlin, Hamburg und Leipzig. Jun bemerkt eine sozio-kulturelle Distanz zwischen den Mitgliedern und den angestrebten Wählern, da weniger Geringverdiener und Arbeiter vom Lande in der Partei aktiv seien. Ein Viertel der Mitglieder trat in den letzten zwei Jahren der Partei bei. Jun warnt jedoch, dass die Zahl der Austritte höher sein könnte, wenn sich die Mitgliederstrukturen verändern. Die Zukunft der Linkspartei im Bundestag bleibt ungewiss, insbesondere in Bezug auf den Wiedereinzug. Wissler berichtet von engagierten neuen Mitgliedern, die aktiv in Mieterbündnissen oder als Betriebsräte tätig sind und als Multiplikatoren wirken könnten.