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Hildesheim – Ein schockierendes Verbrechen erschüttert die niedersächsische Stadt Sarstedt: Bekas A., ein 35-jähriger irakischer Asylbewerber, steht vor Gericht, weil er den Betreiber seiner Asylunterkunft brutal erstochen haben soll. Ein scheinbar harmloser Streit eskalierte tödlich, als der Angeklagte ein Küchenmesser zückte und Ahmad A., den Leiter der Unterkunft, niederstach. Ahmad A., der seit rund 40 Jahren in Deutschland lebte und als sehr engagiert galt, starb noch am Tatort.
Doch das Drama begann bereits im Jahr 2022, als Bekas A., der bereits 2017 nach Deutschland gekommen war, erneut Asyl beantragte. Trotz eines abgelehnten Antrags und der Aussicht auf baldige Abschiebung schien der Iraker wenig Furcht vor seiner bevorstehenden Ausreise zu haben. Dann kam der verhängnisvolle 2. September 2024.
Ein Leben in Deutschland beendet: Die Geschichte von Ahmad A.
Ahmad A., das Opfer dieses grausamen Angriffs, war kein Unbekannter in Sarstedt. Der gebürtige Afghane hatte sich in Deutschland ein friedliches Leben aufgebaut, führte einst ein Unternehmen mit über 380 Mitarbeitern. Sein soziales Engagement und seine Empathie für die Bewohner seiner Unterkunft waren weithin bekannt und respektiert.
Der als sehr angesehen geltende Familienvater hinterlässt einen bleibenden Eindruck als ein Mensch, der stets Verständigung und Rücksichtnahme praktizierte. Nebenklage-Anwalt Matthias Waldraff betonte besonders die harmonische Beziehung von Ahmad A. zu seiner Familie und seinem Einsatz für die ihm anvertrauten Personen.
Ein Streit eskaliert: Was geschah am Tatort?
Am Tag des Verbrechens geriet Bekas A. zunächst in eine Auseinandersetzung mit Ahmad A. Der Streit entwickelte sich schnell, bis der Angeklagte mit einem neun Zentimeter langen Küchenmesser zustach. Der Angriff, der Ahmad direkt ins Herz traf, hinterließ die Gemeinde in Schockstarre.
Wie Bild berichtet, ist mittlerweile klar, dass der Asylbewerber schon vor der Tat ausreisepflichtig war. Dennoch, der Abschiebungsprozess zog sich in die Länge. Eine Entscheidung fiel erst kurz nach der Tat – zu spät für Ahmad A.
Die juristische Aufarbeitung: Was droht dem Angeklagten?
Jetzt steht Bekas A. im Mittelpunkt des Interesses und der Justiz. Sein Verteidiger kündigte an, eine schriftliche Stellungnahme zu den Vorwürfen sei zu erwarten, jedoch werde der Angeklagte keine Fragen beantworten. Sollte Bekas A. verurteilt werden, steht eine Abschiebung erst nach dem Absitzen der Haftstrafe zur Debatte.
Viele Fragen bleiben offen. Warum eskalierte die Situation derart? Und was hätte unternommen werden müssen, um dieses Verbrechen zu verhindern? Die Antworten darauf müssen erst noch im Gerichtssaal gefunden werden.