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Ehrenamt in der Kirche: 1.200 Engagierte treffen sich in Nürnberg!

In Nürnberg fand ein bedeutendes Treffen der Ehrenamtlichen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) statt. An diesem Event nahmen rund 1.200 engagierte Kirchenmitglieder teil, die sich intensiv mit der aktuellen Situation des Ehrenamtes in der Kirche auseinandersetzten. Landesbischof Christian Kopp eröffnete den Tag mit einem Impulsvortrag, in dem er die Wichtigkeit des ehrenamtlichen Engagements hervorhob.
Etwa 146.000 Kirchenmitglieder der ELKB engagieren sich ehrenamtlich und tragen damit entscheidend zum kirchlichen Leben bei. Besonders bemerkenswert ist, dass fast die Hälfte der Teilnehmenden im Kirchenvorstand Neulinge waren. Aktuelle Entwicklungen zielen darauf ab, das Ehrenamt weiter zu stärken, Ressourcen zu schaffen und Fortbildungsangebote auszubauen.

Kopp thematisierte zudem die Immobilienfrage der ELKB. Die Kirche plant, ihren Immobilienbestand bis 2035 um bis zu 50 Prozent zu reduzieren, um finanzielle Mittel effizienter zu nutzen und den CO₂-Ausstoß zu senken, da 89 Prozent der Emissionen aus dem Gebäudebereich stammen. Angesichts eines Mangels an Pfarrerinnen und Pfarrern werden seelsorgerliche Aufgaben zunehmend auf Ehrenamtliche übertragen. Demographische Veränderungen und gesellschaftliche Rahmenbedingungen erschweren zudem die Nachwuchsgewinnung.
Die Veranstaltung bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, in 31 Workshops Themen wie Immobilienmanagement, Konfliktmanagement und Fundraising zu erkunden. Martin Simon, Referent für Kirchenvorstände, betonte, dass praxisnahe Informationen für die Ehrenamtlichen bereitgestellt wurden. Musikalische Darbietungen von „Die alte Dame und Herr Mond“ sowie „Mr. Joy“ rundeten das Programm ab.

Situation des Ehrenamtes in Deutschland

Diese Entwicklungen im Ehrenamt sind Teil eines größeren Trends, der durch den Deutschen Freiwilligensurvey (FWS) erfasst wird. Laut dem FWS engagierten sich 2019 in Deutschland 28,8 Millionen Menschen freiwillig, was 39,4 % der Bevölkerung ab 14 Jahren entspricht. Die Quote der Engagierten bleibt stabil und zeigt einen leichten Anstieg seit 1999.
Besonders interessante Erkenntnisse des FWS zeigen, dass sowohl Frauen (39,2 %) als auch Männer (40,2 %) seit 1999 in ihrer Engagementquote keine Unterschiede mehr aufweisen. Im kirchlichen und sozialen Bereich sind anteilig mehr Frauen als Männer aktiv. Ferner engagieren sich Menschen aus ländlichen Regionen mit 41,6 % häufiger freiwillig im Vergleich zu 38,8 % aus städtischen Gebieten.

Zusätzlich wird der Einfluss des Bildungshintergrundes auf das Engagement sichtbar: 51,1 % der Befragten mit hoher Schulbildung engagieren sich, während dies bei Menschen mit mittlerem Bildungsstand 37,4 % und bei niedrigem Bildungsstand 26,3 % beträgt. Menschen mit Migrationsgeschichte nehmen seltener am Ehrenamt teil, was die Vielfalt und Inklusion in diesen Bereichen herausfordert.

Für weiterführende Informationen über die Veranstaltung in Nürnberg können Sie [Sonntagsblatt] (https://www.sonntagsblatt.de/artikel/kirche/tag-der-kirchenvorstaende-1200-ehrenamtliche-treffen-sich-nuernberg) besuchen. Zudem bietet [Ehrenamt-evangelisch-engagiert] (https://www.ehrenamt-evangelisch-engagiert.de/engagementforschung/) umfassende Einblicke in die Engagementforschung in Deutschland.