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Am 10. Februar 2025 fand in Nürnberg der Tag der Kirchenvorstände statt, bei dem rund 1.200 ehrenamtliche Mitglieder der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) zusammenkamen. Landesbischof Christian Kopp eröffnete die Veranstaltung mit einem Impulsvortrag zur Bedeutung des Ehrenamtes in der Kirche. In der ELKB engagieren sich rund 146.000 Kirchenmitglieder ehrenamtlich, was die fundamentale Rolle der Ehrenamtlichen im kirchlichen Leben unterstreicht.
Etwa die Hälfte der Teilnehmenden waren Neulinge, was darauf hinweist, dass das Ehrenamt kontinuierlich neue Gesichter gewinnt. Die Veranstaltung war gut besucht, die 1.200 Plätze waren schnell vergeben und es gab eine Warteliste für Interessierte. Kopp betonte die Wichtigkeit, das Ehrenamt zu stärken und entsprechende Ressourcen sowie Fortbildungen bereit zu stellen, während die ELKB sich in einem dynamischen Anpassungsprozess befindet, in dem das Ehrenamt eine zentrale Rolle einnimmt.
Austausch und Weiterbildung
Im Rahmen des Tags der Kirchenvorstände wurden insgesamt 31 Workshops angeboten, die sich mit Themen wie Immobilienmanagement, Konfliktmanagement, Fundraising und Zusammenarbeit in Kirchenvorständen beschäftigten. Martin Simon, Referent für Kirchenvorstände, hob hervor, dass die Veranstaltung praxisnahe Informationen für Ehrenamtliche bieten sollte. Auch regionale Bischöfe standen für persönliche Gespräche zur Verfügung, um auf aktuelle Themen einzugehen.
Kopp sprach zudem die Herausforderungen bezüglich der Kirchenimmobilien an. Die ELKB plant, ihren Immobilienbestand bis 2035 um bis zu 50 Prozent zu reduzieren, um eine effizientere Nutzung finanzieller Mittel zu gewährleisten und den CO₂-Ausstoß zu senken. Laut Kopp stammen 89 Prozent der Emissionen aus dem Gebäudebereich. Angesichts des Mangels an Pfarrern und Pfarrerinnen werden seelsorgerliche Aufgaben zunehmend auf Ehrenamtliche übertragen, was die Notwendigkeit einer soliden Ausbildung und Unterstützung für diese Engagierten unterstreicht.
Zusätzlich zur inhaltlichen Auseinandersetzung gab es musikalische Darbietungen von „Die alte Dame und Herr Mond“ sowie „Mr. Joy“, die das Programm bereicherten. Diese Veranstaltung verdeutlicht die anhaltende Bedeutung des Ehrenamtes in der kirchlichen Gemeinschaft und die Bereitschaft, neue Wege in der Zusammenarbeit zu gehen.
In einem weiteren Kontext zeigt eine Analyse des Deutschen Freiwilligensurveys, dass im Jahr 2019 etwa 28,8 Millionen Menschen in Deutschland freiwillig engagiert waren, was 39,4 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren entspricht. Die Quote der Engagierten blieb seit 2014 stabil, während sich der Anteil zwischen Ost- und Westdeutschland angenähert hat. Im kirchlichen und sozialen Bereich engagieren sich anteilig mehr Frauen als Männer, was auf die Vielfalt und Komplexität des ehrenamtlichen Engagements hinweist, wie auf ehrenamt-evangelisch-engagiert.de berichtet wird.