
Mieter in Hamburg sehen sich vermehrt mit unhygienischen Zuständen in ihren Wohnungen konfrontiert. Berichten zufolge klagen viele über Probleme wie Rattenbefall, Müllansammlungen und vor allem Schimmelbildung. Jürgen Drommert, ein Langzeitmieter der Saga, äußert deutliche Kritik an der Wohnungsgesellschaft und beschreibt die überfüllten Mülltonnen im Hof, die zu unangenehmen Gerüchen und Rattenbefall führen. Die Situation wird durch die Tatsache verschärft, dass Müllcontainer seit der Leerung im Jahr 2024 nicht in ihre Unterstände zurückgebracht wurden.
Ein Sprecher der Saga hat bestätigt, dass die Problematik rund um den Müll bekannt sei und dass man sich im Austausch mit der Müllmanagement-Firma sowie der Stadtreinigung befinde. Die Saga selbst ist ein städtischer Konzern, der rund 140.000 Wohnungen in Hamburg verwaltet und derzeit unter der Leitung von Snezana Michaelis steht. Neben den bestehenden Problemen plant die Saga ein Großprojekt zur Schaffung von mehreren Hundert Wohnungen in Bramfeld.
Politische und soziale Reaktionen
Die Kritik an der Saga kommt nicht nur von betroffenen Mietern wie Drommert, der Rückmeldungen von sieben weiteren Mietern über die unzureichende Kommunikation der Saga erhalten hat, sondern auch von politischen Parteien, insbesondere von der Linken und der CDU. Beide Parteien weisen auf die Mängel und den Schimmelbefall hin, der in einigen Wohnungen festgestellt wurde. Eine Mieterin der MieterInnen-Initiative Friedrich-Ebert-Hof berichtet von ihrer eigenen leidvollen Erfahrung mit Schimmelproblemen, während die Saga seit über vier Jahren Sanierungsarbeiten an dem denkmalgeschützten Friedrich-Ebert-Hof durchführt. Während der Sanierungen beklagen Mieter, dass Baumaterialien und Schutt die Compoundbildung beeinträchtigen und die Mülltonnen oftmals überfüllt sind. Der Saga-Sprecher hat jedoch betont, dass man keine Meldungen über Schimmelbefall erhalten habe, und dass vergangene Fälle auf unzureichende Dämmung zurückzuführen seien.
Zusätzliche Informationen zu den Schimmelproblemen in den Saga-Wohnungen sind durch eine weitere Recherche ans Licht gekommen. Experten betonen, dass die Schuldfrage bei Schimmelbildung sowohl die Mieter als auch die Vermieter betreffen kann, da sowohl falsches Lüften und Heizen durch die Mieter als auch Baufehler durch die Vermieter eine Rolle spielen können. In einer Facebook-Gruppe berichtete eine Frau über starken Schimmelbefall in ihrer Saga-Wohnung, der bereits seit fünf Jahren besteht. Auch eine weitere Mutter mit drei Kindern, die im Hamburger Götkensweg lebt, hat ähnliche Probleme mit Schimmel.
Der Mieterverein Hamburg hebt hervor, dass Mieter verpflichtet sind, ihre Wohnung pfleglich zu behandeln und regelmäßig zu lüften und zu heizen. Bei signifikanten Baufehlern oder Wasserschäden liegt die Verantwortung jedoch beim Vermieter. Mieter haben die Möglichkeit, Mietminderungen geltend zu machen; allerdings sollten sie bei Schimmelbefall umgehend ihren Vermieter informieren, um ihre Rechte zu wahren. Ein rechtsstreitiger Verlauf könnte zur Beauftragung eines Sachverständigen führen, wobei es für Schimmelprobleme keine einheitliche Rechtsprechung gibt und jeder Fall individuell beurteilt werden muss.