Deutschland

Erinnerung an Ebert: Neue Ausstellung beleuchtet die Weimarer Republik

Am Donnerstag, den 6. März 2025, wird im Bürgerforum des Rathauses eine neue Ausstellung eröffnet. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr und wird durch ein Grußwort von Bürgermeister Sebastian Wagemeyer eingeleitet. Matthias Wagner vom Verein Ge-Denk-Zellen Altes Rathaus wird eine Einführung in das Thema geben. Anlässlich der Ausstellung wird auch ein Vortrag von Rechtsanwalt Michael M. Lang am Montag, den 10. März, um 18 Uhr im Bürgerforum stattfinden. Der Vortrag trägt den Titel „Toncollage“ und befasst sich mit dem Thema „Musik als Waffe“.

Zusätzlich ist am Montag, den 17. März, um 18 Uhr eine Filmvorführung im Bürgerforum geplant. Der Film von Peter Heller behandelt das Leben von Alfred Hugenberg während des NS-Regimes. Peter Heller, der 1972 als freier Filmemacher zu arbeiten begann, wurde in Prag geboren und absolvierte seine Ausbildung zum Fotografen sowie sein Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen in München. Der Film „Der vergessene Führer“, der 1981/82 entstand, wurde mit Unterstützung des Westdeutschen Rundfunks realisiert.

Anlass der Ausstellung

Die Ausstellung wird anlässlich des 100. Todestags von Friedrich Ebert, dem ersten demokratischen Präsidenten Deutschlands, eröffnet. Ebert starb am 28. Februar 1925 und hatte am Ende des Ersten Weltkriegs die Regierungsverantwortung vom letzten kaiserlichen Reichskanzler übernommen. Während seiner Amtszeit gab es unter der Bevölkerung eine umstrittene Verfassungsform, die zu einem Vertrauensverlust in die demokratischen Parteien ab 1924 führte. Dies geschah vor dem Hintergrund von Inflation und Reparationsleistungen, was die Stärke konservativer, rechtsextremer und nationalsozialistischer Parteien stärkte.

Die politische Landschaft wurde von der Bildung der Weimarer Koalition aus Sozialdemokraten (SPD), Liberalen (DDP) und dem Zentrum geprägt. Gleichzeitig mussten die demokratischen Parteien Koalitionen mit halbdemokratischen Parteien eingehen, während rechte und antisemitische Parteien im Stadtrat Lüdenscheid eine Mehrheit gewannen. Trotz seines bedeutenden Erbes erinnert in Lüdenscheid kein Straßenname an Friedrich Ebert, was im Kontrast zu anderen demokratischen Persönlichkeiten steht.

Eine weitere Recherche zu Friedrich Eberts Wirken zeigt, dass er die Distanz zur sozialdemokratischen Partei als bedrückend empfand und über die internen Probleme zwischen ihm und seiner Partei klagte. Eberts Ziel war es, Präsident aller Deutschen zu sein und er erlangte in der demokratischen Mitte der Gesellschaft große Achtung und Anerkennung. Kritiker bezeichneten ihn jedoch als blutleeren „Papiermenschen“ und die radikale Linke sah ihn als Hampelmann des Großindustriellen Hugo Stinnes. Trotz der Herausforderungen, denen er gegenüberstand, lehnte Ebert einen Personenkult ab und versuchte, die Republik im Bewusstsein der Bürger zu verankern, geprägt von seinem Rückbezug auf demokratische Traditionen.

Für mehr Informationen über die Ausstellung verweisen wir auf die [Berichterstattung von Lokaldirekt](https://lokaldirekt.de/news/ge-denk-zellen-neue-ausstellung-im-buergerforum) und zur historischen sowie politischen Einordnung von Eberts Person und seiner Zeit auf die [Studien der Friedrich Ebert Stiftung](https://www.friedrich-ebert.de/friedrich-ebertde/weimarer-republik).