
Am 8. Mai 2025 wird in Görlitz der 80. Jahrestag des Kriegsendes und der Naziherrschaft gefeiert. Anlässlich dieses bedeutsamen Datums werden verschiedene Veranstaltungen stattfinden, darunter Ausstellungen, Führungen, Diskussionen und Gedenkfeiern. Die zentrale Veranstaltung ist eine Sonderausstellung mit dem Titel „Nationalsozialismus in Görlitz – 80 Jahre Kriegsende“, die im Kaisertrutz bis zum 14. Dezember 2025 zu sehen sein wird. Diese Ausstellung beleuchtet das Leben der Görlitzer Bevölkerung zwischen 1933 und 1945 und bietet bislang unbekannte Perspektiven auf die historischen Ereignisse.
Veranstaltungen wie die Messiaen-Tage, die vom 25. bis 27. April stattfinden, bieten Konzerte, Kunst und Diskussionen, um die Erinnerungen der Vergangenheit lebendig zu halten. Zudem wird am 3. Mai um 9.00 Uhr zu einer Reinigungsaktion von Stolpersteinen aufgerufen, die von Landrat Dr. Stephan Meyer und Bundestagsabgeordnetem Florian Oest organisiert wird. Die Teilnahme erfordert eine Anmeldung per E-Mail an florian.oest@bundestag.de, wobei der Treffpunkt der Dicken Turm ist.
Erinnerungskultur und Stolpersteine
Ein wichtiger Teil der Gedenkveranstaltungen ist die Verlegung der ersten Stolperschwelle in Görlitz, die den Opfern des KZ-Außenlagers Groß Rosen gewidmet ist. Diese Verlegung wird am 8. Mai durch Gunter Demnig stattfinden, wobei der Treffpunkt an der Melanchthonstraße/Ecke Fröbelstraße um 9.00 Uhr sein wird. Zusätzlich sind bis ca. 11.30 Uhr drei weitere Stolpersteine für die Opfer Regina Schlesinger, Irma Alter und Charlotte Kluge geplant.
Am 9. Mai wird im Barockhaus die Vorstellung der Lebensgeschichten hinter den neu verlegten Stolpersteinen erfolgen. Um die Erinnerungsarbeit zu vertiefen, richtet die Stadt am 10. Mai eine Stadtführung zur Geschichte der Teilung von Görlitz aus und bietet am Abend ein literarisch-musikalisches Programm zu den Bücherverbrennungen von 1933 an. Die Reihe der Veranstaltungen wird am 17. Mai mit der Ausstellung „Um Brüche 1945“ im Schlesischen Museum fortgesetzt, die sich mit Künstlern im deutsch-polnischen Umbruch nach Kriegsende beschäftigt.
Diese Aktivitäten sind Teil einer umfangreichen Gegenüberstellung von Erinnerungen und Perspektiven, die die Geschichte des Zweiten Weltkriegs und seine Nachwirkungen thematisieren. Wie Görlitzer Sammlungen berichteten, ist Görlitz stark von den Folgen des Nationalsozialismus geprägt, und die Ausstellung zielt darauf ab, die persönlichen Erinnerungen, Biografien und Alltagserfahrungen der Menschen während der nationalsozialistischen Diktatur und der Kriegszeiten zu thematisieren.
Begleitend zur Ausstellung finden verschiedene Veranstaltungen und Lehrerfortbildungen statt, die die historische Bedeutung der Ereignisse sowie deren Auswirkungen auf die Menschen in Görlitz näher beleuchten. Ein Abschlussvortrag am 28. August wird die Situation in Schlesien 1945 thematisieren, einschließlich Flucht, Vertreibung und Neubeginn. Diese Gedenkveranstaltungen und Projekte tragen zur aktiven Erinnerungskultur in der Region bei.