
Die Stadt Essen steht vor einer umfangreichen Investition in den Ausbau der Grugatrasse. Diese Maßnahme, die in die Richtung Mülheim führen wird, ist mit Kosten von rund 3,6 Millionen Euro verbunden. Dies stellt eine Ergänzung zu den bereits beschlossenen 5 Millionen Euro für den östlichen Ausbauabschnitt dar. Für den kommenden Herbst 2029 ist der Baustart des westlichen Abschnitts der Trasse vorgesehen.
Der Fraktionsvorsitzende des ESSENER BÜRGER BÜNDNIS, Kai Hemsteeg, äußert sich kritisch zur Prioritätensetzung beim Radwegbau in der Stadt. So ist der Zustand der Straßen in Essen historisch schlecht, während für den Erhalt der Hauptstraßen im nächsten Jahr lediglich 9,6 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Hemsteeg fordert daher dringend höhere Investitionen zur Behebung des bestehenden Sanierungsstaus. Anträge zur Erhöhung der Mittel für den Erhalt der Straßenbestandserhaltung von der EBB werden hingegen abgelehnt oder nicht behandelt.
Details zum Ausbau der Grugatrasse
Wie der Ausschuss für Umwelt, Klima- und Verbraucherschutz am 2. Mai 2023 empfohlen hat, wird der Baubeschluss zum Ausbau der Grugatrasse am 17. Mai 2023 vom Rat der Stadt Essen entschieden. Die Trasse verläuft zwischen der Autobahnbrücke A 52 in Rüttenscheid und der Kurt-Schumacher-Brücke in Steele und gilt als die meistbefahrene Radwegeverbindung im Essener Stadtgebiet. Täglich nutzen zwischen 2.500 und 3.000 Radfahrende diesen Weg, an Wochenenden sogar bis zu 7.000.
Der geplante Ausbau umfasst eine Verbreiterung der Trasse auf bis zu 6,50 Meter bis Ende 2025 sowie den Ersatz der Brücke Am Glockenberg und die Verbreiterung der Brücke über die Eschenstraße. Die Trasse wird in einen Geh- und Radwegebereich unterteilt und mit reflektierenden Begrenzungsstreifen markiert. Neben der Infrastruktur sollen auch ökologische Aspekte berücksichtigt werden: 38 Bäume müssen zudem entnommen werden, während 121 Bäume nachgepflanzt werden sollen, davon 100 in unmittelbarer Nähe zur Trasse.
Etliche Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität werden ebenfalls durchgeführt, unter anderem die Anlage von Totholzhaufen, Blühstreifen, Blühwiesen und Kleingewässern. Die neuen Brücken werden mit Querungshilfen für Kleintiere ausgestattet. Zudem ist eine Entwicklung des ehemaligen Campingplatzes an der Zornigen Ameise als Auwald mit Biotopstrukturen geplant.
Die Stadt rechnet damit, dass bereits jetzt Planungsgelder in Höhe von 379.000 Euro freigegeben werden sollten, was den fortlaufenden Prozess des Ausbaus der Grugatrasse unterstützt. Die Trasse verbindet bedeutende Orte wie die Gartenstadt Margarethenhöhe, das Universitätsklinikum und den Grugapark, weshalb sie von zentraler Bedeutung für die Rad- und Fußgängerverbindungen in Essen ist.