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EZB-Senkung: Zinsen auf Rekordtiefe – Wo führt die Reise hin?

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat beschlossen, den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte von 2,50 auf 2,25 Prozent zu senken. Dies stellt die siebte Zinssenkung seit Mitte 2024 dar, wie tagesschau.de berichtet. Der EZB-Rat betont, dass die geldpolitische Ausrichtung von der Datenlage abhängt und von Sitzung zu Sitzung entschieden wird. Diese Entscheidung erfolgt vor dem Hintergrund zunehmender Unsicherheiten, insbesondere durch die Zollpolitik der USA.

US-Präsident Donald Trump plant, Zölle von 20 Prozent auf Exporte aus der EU zu erheben, hat diese jedoch für 90 Tage ausgesetzt. Die niedrigen Zinsen sollen dazu beitragen, die Wirtschaft zu beleben. Durch die Senkung der Zinssätze können Banken günstiger Geld leihen, was Kredite und Investitionen fördert. Die EZB muss jedoch auch die Preisstabilität im Auge behalten, da die Inflation im Euroraum bei 2,2 Prozent liegt, nahezu der Zielmarke von 2 Prozent. Die Unsicherheiten in Bezug auf die US-Zollpolitik beeinträchtigen die Prognosen über die zukünftige Konjunktur und die Preisentwicklung.

Expertenmeinungen zur Zinssenkung

Ökonomen unterstützen die Entscheidung zur Zinssenkung. Jörg Krämer von der Commerzbank sieht darin ein positives Signal und erwartet, dass chinesische Unternehmen ihre Waren in der EU absetzen wollen. Lena Dräger vom IfW Kiel hätte jedoch eine stärkere Zinssenkung um einen halben Punkt bevorzugt, angesichts der gestiegenen wirtschaftlichen Risiken für die Euro-Zone. Mark Wall von der Deutschen Bank prognostiziert, dass eine weitere Zinssenkung im Juni erfolgen könnte und der Leitzins bis zum Jahresende auf 1,5 Prozent sinken könnte, wie Yahoo Finance ergänzt.