
Der Arbeitsmarkt im Landkreis Meißen zeigt trotz steigender Arbeitslosenzahlen einen anhaltenden Fachkräftemangel. Thomas Stamm, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit in Riesa, erläuterte die aktuelle Situation in einer kürzlich gegebenen Stellungnahme. Die Arbeitslosenquote im Landkreis liegt bei 6% und somit unter dem sächsischen Durchschnitt. Dennoch ist die Zahl der Arbeitslosen von 6.400 im Jahr 2022 auf 7.400 Ende 2024 gestiegen.
Die beobachtete Zunahme an Arbeitslosen steht im Gegensatz zu einem Rückgang der Zahl der Unternehmen, die neue Mitarbeiter einstellen. Diese Entwicklung deutet auf eine konjunkturelle Schwäche hin, die sich im Fehlen einer saisonalen Belebung auf dem Arbeitsmarkt im Herbst 2024 manifestierte. Weitere globale Unsicherheiten, wie die Situation in der Ukraine und die politischen Entwicklungen in den USA, wirken sich ebenfalls negativ auf die Wirtschaftslage aus.
Fachkräfte werden weiterhin benötigt
Trotz der steigenden Arbeitslosigkeit bleibt der Bedarf an Fachkräften hoch, insbesondere bedingt durch den Bevölkerungsrückgang in Sachsen. Prognosen gehen davon aus, dass der Landkreis Meißen bis zum Jahr 2032 9% seiner Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter verlieren könnte. Um diesem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, werben Unternehmen zunehmend gezielt im Ausland und integrieren Geflüchtete in den Arbeitsmarkt.
Auffällig ist der Anteil ausländischer Beschäftigter in der Region, der mit 6,2% unter dem Durchschnitt liegt. Insbesondere in den Bereichen Klempnerei, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie Pflegeberufe besteht ein hoher Personalbedarf. Des Weiteren entstehen neue Stellen durch Ansiedlungen in der Halbleiter-Industrie im Dresdner Norden.
Kleinere Betriebe stehen unter Druck, qualifizierte Mitarbeiter zu finden, insbesondere angesichts großer Projekte in der Region. Bei der Anwerbung neuer Fachkräfte spielen neben der Bezahlung auch essentielle Rahmenbedingungen wie flexible Arbeitszeiten und Kinderbetreuung eine maßgebliche Rolle.
Eine umfassende Analyse des Arbeitsmarktes liefert die Statistische Landesamt Sachsen, welches die Definition von Erwerbstätigen, die sowohl Personen mit einer oder mehreren Erwerbstätigkeiten umfasst, detailliert darlegt.
Die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt erfordert ein aktives Handeln aller Akteure, um die Bedürfnisse der Unternehmen zu adressieren und gleichzeitig den Fachkräftemangel langfristig zu bekämpfen, wie auch Sächsische.de berichtet.