
Eine 23-Jährige, die sich als Assistenzärztin ausgegeben hat, wurde vom Landgericht Osnabrück auf unbestimmte Zeit in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Dies geschah aufgrund einer Persönlichkeitsstörung, die in einem Gutachten festgestellt wurde. Das Gericht erachtete die Maßnahme als notwendig, um sowohl der Frau zu helfen als auch die Allgemeinheit zu schützen. Die Gefahr, dass sie erneut Straftaten begeht, wurde als erheblich eingeschätzt, falls sie nicht behandelt wird.
Die Angeklagte hatte in mehreren Kliniken in Niedersachsen gearbeitet und sich mit gefälschten Urkunden und einem falschen Lebenslauf als Ärztin ausgegeben. Sie verfügte lediglich über eine Ausbildung zur Krankenschwester, wusste jedoch, dass sie nicht die erforderlichen Fachkenntnisse für die Tätigkeit als Assistenzärztin hatte. Ihr Betrug wurde von einem 59-jährigen Rettungssanitäter aufgedeckt, der misstrauisch wurde und Ungereimtheiten im Lebenslauf bemerkte. In zwei Kliniken, der Klinik in Debstedt und der Meppener Klinik, behandelte sie eine Reihe von Patienten, wobei sie in der Unfallchirurgie tätig war.
Vorwürfe und rechtliche Konsequenzen
Wie die Apotheke Adhoc berichtete, wird der Frau gewerbsmäßiger Betrug, gewerbsmäßige Urkundenfälschung und Missbrauch von Berufsbezeichnungen vorgeworfen. Sie hatte sich im Jahr 2022 mit einer gefälschten Approbationsurkunde an einer Klinik in Debstedt und einem Krankenhaus in Meppen beworben. An beiden Orten fiel schnell auf, dass sie nicht qualifiziert war. In der Klinik in Debstedt wurden die Ungereimtheiten bemerkt, während in Meppen eine Rückfrage bei einer Hamburger Behörde, die die Approbationsurkunde angeblich ausgestellt hatte, zur Aufdeckung des Betrugs führte.
Nach der fristlosen Kündigung der 23-Jährigen folgt nun die strafrechtliche Verfolgung. In der Meppener Klinik behandelte sie mindestens sieben Patienten, verabreichte ihnen Betäubungsspritzen und nähte Schnittwunden. Diese Handlungen werden von der Staatsanwaltschaft als gefährliche Körperverletzung gewertet. Die Angeklagte räumte vor Gericht alle Vorwürfe ein und wurde vorübergehend in die psychiatrische Klinik eingewiesen, um sicherzustellen, dass keine weiteren Straftaten begangen werden.