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Würzburgs Straßen: Provisorien und Planungsstopps sorgen für Unruhe!

Der Landkreis Würzburg plant im laufenden Jahr Mittel in Höhe von 4,5 Millionen Euro für den Erhalt und Ausbau von Kreisstraßen. Diese Finanzierung ist jedoch geringer als in den Vorjahren, was auf die angespannte Finanzsituation zurückzuführen ist. Aufgrund dieser Umstände wird voraussichtlich der Budgettopf nicht ausgeschöpft, zudem müssen Anwohner auf einige wichtige Projekte verzichten.

Ein geplanter dauerhafter Kreisverkehr in Winterhausen wird verschoben. Stattdessen bleibt der mini-Kreisverkehr vorerst bestehen, der sich als nützlich erwiesen hat und die Unfallhäufigkeit gesenkt hat. Seit zwei Jahren fließt der Verkehr in Stoßzeiten besser, doch die Kosten für den Umbau belaufen sich auf 950.000 Euro. Ursprünglich sollten die Bauarbeiten in Verbindung mit der Sanierung einer Fußgängerunterführung beginnen, doch der Start der Arbeiten verzögert sich. Eine Kanaluntersuchung hat ergeben, dass der Kanal unter der Kreuzung erneuert werden muss, was die Kanalarbeiten bis frühestens Mitte des Jahres verzögert.

Neuberechnung von Straßenprojekten notwendig

Die Vorschläge zur Verkehrsplanung ändern sich ebenfalls. Nach dem Aus der B19-Ortsumgehung müssen Straßenprojekte im Umfeld von Giebelstadt neu überdacht werden. So wird die Sanierung der Kreisstraße WÜ46 zwischen B19 und Allersheim als vordringlich angesehen. Ein Verkehrszählung auf der WÜ46 ist geplant, um den Schwerlastverkehr zu berücksichtigen. Zudem stehen im Nordosten des Landkreises weitere Maßnahmen an: Der Ausbau der WÜ57 zwischen Obereisenheim und dem Landkreis Schweinfurt wird in wenigen Tagen ausgeschrieben, mit einem Baubeginn Ende Mai und einer Bauzeit von sechs Monaten.

Eine weitere wichtige Entwicklung betrifft die geplante Umgehungsstraße der B19 in Giebelstadt. In einem internen Spitzengespräch im Kartoffelkeller Giebelstadt, initiiert von Bürgermeister Helmut Krämer und Landrat Thomas Eberth, wurde das weitere Vorgehen nach dem Planungsstopp erläutert. Anwesend waren unter anderem Innenstaatssekretär Sandro Kirchner und Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann. Die Umgehung wurde seit über 25 Jahren geplant, jedoch wurde das Planfeststellungsverfahren Ende April 2022 von der Regierung von Unterfranken gestoppt, da eine mögliche Beeinträchtigung des Vogelschutzgebiets „Ochsenfurter und Uffenheimer Gau“ besteht.

Der Schutz dieses Gebiets ist entscheidend, da es Lebensraum für besondere Arten wie den Feldhamster und die Wiesenweihe bietet. Gerhard Eck, ein langjähriger Verantwortlicher, plant, die Flächenbilanz des Bruthabitats sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen im Umweltministerium zu thematisieren. Landrat Thomas Eberth äußert Besorgnis, dass artenschutzrechtliche Vorgaben zukünftige Projekte in den Bereichen Straßenbau, Energieversorgung und Wohnbebauung gefährden könnten.

Um die Anliegen der Anwohner an der B19 zu unterstützen, die unter Lärm und Schmutz leiden, wird ein Abstimmungsgespräch des staatlichen Bauamtes mit Vertretern des Bundesbauministeriums im September stattfinden. Bürgermeister Helmut Krämer appellierte, die Bedürfnisse der Bevölkerung nicht aus den Augen zu verlieren und sich aktiv für die Aufhebung des Planungsstopps einzusetzen. Der Landkreis sieht sich somit großen Herausforderungen gegenüber, während er gleichzeitig versucht, die Infrastruktur zu erhalten und auszubauen.