
In Deutschland sind schätzungsweise 1,8 Millionen Menschen von Demenz betroffen, einer Erkrankung, die durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird. Eine umfassende Untersuchung der Queen’s University Belfast hat nun gezeigt, dass eine Ernährung, die reich an Flavonoiden ist, das Risiko, an Demenz zu erkranken, signifikant senken kann. Dies wurde in der Fachzeitschrift JAMA Network veröffentlicht.
Die Studie analysierte die Ernährungsgewohnheiten von über 120.000 Erwachsenen im Alter von 40 bis 70 Jahren über einen Zeitraum von durchschnittlich 9,2 Jahren. Dabei fanden die Forscher heraus, dass Teilnehmer mit der höchsten Flavonoid-Aufnahme ein um 28 Prozent geringeres Demenzrisiko aufwiesen im Vergleich zu denen, die nur wenig Flavonoide konsumierten. Zu den Lebensmitteln, die viel Flavonoide enthalten, gehören Beeren, Äpfel, Zitrusfrüchte wie Orangen und Grapefruits, Tee (grün und schwarz), dunkle Schokolade sowie Rotwein.
Schutz durch bestimmte Lebensmittel
Diese Lebensmittel können nicht nur das Demenzrisiko reduzieren, sondern auch die Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Krankheiten sowie bestimmte Krebserkrankungen verringern. Für den besten Schutz empfehlen die Forscher den täglichen Verzehr von mindestens einer halben Portion Beeren, einem kleinen Glas Rotwein und fünf Tassen Tee. Laut der Studie können diese Lebensmittel den durchschnittlichen Rückgang des Demenzrisikos um bis zu 38 Prozent im Vergleich zu einem Verzicht auf diese Nahrungsmittel senken.
Besonders bemerkenswert ist, dass der Schutz durch Flavonoide verstärkt wird, wenn die Konsumenten genetisch anfällig sind oder an Bluthochdruck oder Depressionen leiden. In diesen Fällen konnte eine Risikoreduktion von bis zu 48 Prozent beobachtet werden. Schokolade und Tee wurden als besonders wirksame Quellen von Flavonoiden identifiziert, die entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften besitzen.
Die WHO empfiehlt zwar aufgrund von gesundheitlichen Risiken, den Alkoholkonsum zu vermeiden, jedoch wird ein moderater Konsum von Rotwein in Verbindung mit einem verringerten Demenzrisiko gebracht. Dabei warnen Experten gleichzeitig vor den möglichen Nachteilen des Alkoholkonsums und empfehlen, die Trinkgewohnheiten im Auge zu behalten.
Die laufenden Forschungen deuten darauf hin, dass der Verzehr flavonoidreicher Lebensmittel nicht nur vor Demenz schützt, sondern auch andere gesundheitliche Vorteile mit sich bringt. Um die Prävention zu maximieren, sollten diese Lebensmittel regelmäßig und idealerweise schon früh im Leben in die Ernährung integriert werden.