
In Deutschland wird die Landplanarie Caenoplana variegata, ein bis vor wenigen Monaten unbekannter fleischfressender Strudelwurm, immer häufiger gemeldet. Dr. Frank Glaw, ein Experte für Amphibien und Reptilien, hat diese Art in Deutschland nachgewiesen. Laut der Zoologischen Staatssammlung München sind in den letzten Jahrzehnten mindestens 25 nicht heimische Arten von Landplanarien in Europa aufgetaucht, von denen einige als invasiv eingestuft werden und potenziell die Bodenökosysteme gefährden könnten.
Der erste Nachweis der Caenoplana variegata in Deutschland erfolgte durch ein Foto eines Strudelwurms, das einem von einem Verwandten aus Nordrhein-Westfalen übermittelt wurde. Weitere Funde wurden in Städten wie Köln, Jülich, Essen, Berlin, Leipzig, Landshut und Ralingen gemeldet. In Baden-Württemberg gab es besonders viele Entdeckungen, darunter eine Person, die 30 Tiere auf nur zwei Quadratmetern zählte. Die Zunahme der Meldungen könnte mit der Gartenarbeit im Mai zusammenhängen, und Glaw vermutet, dass die Art weiter verbreitet ist als bisher bekannt.
Bedrohung und Verbreitung der Caenoplana variegata
Die Caenoplana variegata kann sich durch Zerteilung vermehren und ernährt sich von Regenwürmern, Schnecken und Kellerasseln. Bei der Fütterung sondert sie giftigen Schleim ab, der das Nervengift Tetrodotoxin enthält. Dieses ist für Fressfeinde gefährlich, jedoch für Menschen mit unverletzter Haut weitgehend unbedenklich. Es wird vermutet, dass diese Art über den Pflanzenhandel nach Deutschland eingeschleppt wurde. Obwohl mehrere gebietsfremde Arten in Nordrhein-Westfalen gesichtet wurden, gelten die Strudelwürmer dort bislang nicht als invasiv.
Die Caenoplana variegata wurde erstmals 1888 als Geoplana variegata beschrieben und gilt mittlerweile als invasive Art im Vereinigten Königreich und in Europa. Ihre erste Entdeckung im Vereinigten Königreich datiert auf das Jahr 2008. Die Ausbreitung in die Niederlande erfolgte 2014, und es wird vermutet, dass sie bereits nach Deutschland und Österreich gelangte. Erste lokale Sichtungen in Deutschland wurden im September 2023 festgestellt, gefolgt von weiteren Beobachtungen in Österreich im Februar 2024.
Für weitere Informationen zu dieser Art und ihrer Verbreitung besuchen Sie die Berichterstattung von Merkur und die ausführliche Beschreibung auf Wikipedia.