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Flexibles Arbeiten im Klinikum: Wie der Flexpool die Pflege revolutioniert!

Am Klinikum Osnabrück wurde Anfang 2024 ein innovatives Arbeitszeitmodell eingeführt: der „Flexpool“ für Pflegekräfte. Dieses Modell ermöglicht es den Beschäftigten, selbst zu entscheiden, wann und wie viel sie arbeiten möchten. Der Flexpool umfasst derzeit knapp 120 Mitarbeitende, von denen 75 in Vollzeit beschäftigt sind. Die meisten dieser Kräfte sind extern für den Flexpool angestellt, was dem Klinikum ermöglicht, seine Zusammenarbeit mit externen Zeitarbeitsfirmen in der Pflege zu beenden. Ab sofort sind alle Pflegekräfte direkt im Klinikum angestellt.

Das neue System fördert flexible Arbeitszeiten, was besonders das Abbauen von Überstunden erleichtert. Arndt Höhbusch, ein Vollzeit-Mitarbeiter im Flexpool, berichtet, dass er keine Nachtschichten mehr hat und meistens eine Fünf-Tage-Woche arbeitet. Er erklärt, dass der ständige Wechsel der Stationen für ihn kein Problem darstellt. Das Flexpool-Büro fungiert als zentraler Ansprechpartner für die Mitarbeitenden, obwohl es gelegentlich Neid und Unverständnis von festen Kollegen wegen der flexiblen Arbeitszeiten gibt, wie [NDR berichtete](https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Vier-Tage-Woche-in-der-Pflege-Am-Klinikum-Osnabrueck-geht-das,flexpool100.html).

Flexible Arbeitszeitmodelle im Gesundheitswesen

Das Konzept des Flexpools ist Teil eines größeren Trends, bei dem Arbeitgeber in der Gesundheitsbranche neue Arbeitszeitmodelle einführen, um Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. So berichtet auch [Tagesschau](https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/arbeitzeiten-fachkraeftemangel-krankenhaus-100.html), dass flexible Dienstzeiten in Krankenhäusern immer beliebter werden. Ein Beispiel dafür ist Claudia Schmidt, eine Kinderkrankenpflegerin, die nach fünf Jahren Elternzeit in ihren Beruf zurückkehrte und im „Flexpool“ der DRK-Kinderklinik Siegen arbeitet. Sie gibt ihre Verfügbarkeiten sechs Wochen im Voraus an und arbeitet an zwei festen Tagen pro Woche sowie an zwei Wochenenden im Monat.

Das Flexpool-Modell ist nicht nur für Eltern gedacht, sondern für alle Mitarbeitenden, die flexible Arbeitszeiten benötigen. Es ermöglicht zudem die kurzfristige Abdeckung von Krankheitsausfällen und flexible Einsätze in verschiedenen Bereichen. Claudia betont, dass sie trotz wechselnder Kollegen gut unterstützt wird, während Enzo Weber, ein Arbeitsmarktforscher, das Modell positiv bewertet und die Selbstbestimmung in der Arbeitszeit als zukunftsfähig ansieht.