
Die Wanderausstellung „Frauenarbeit hat viele Gesichter“ ist derzeit im Heimatmuseum Günzburg zu sehen und wird bis zum 4. Mai 2025 präsentiert. Seit ihrer Initiierung im Jahr 2018 durch den Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) Diözesanverband Trier wird die Ausstellung durch Deutschland touren und dokumentiert die Rolle und den Wandel von Frauenarbeit von der Industrialisierung bis zur Gegenwart.
Christine Wachter und Gabriele Ritzler vom Frauenbund Günzburg haben die Ausstellung in die Region gebracht und ausgewählt, den Rokokosaal als idealen Ort für die Präsentation zu nutzen. Ein Begleitprogramm, das in Kooperation mit dem Frauenbund entwickelt wurde, widmet sich besonders der Geschichte der Frauen in Günzburg.
Veranstaltungen und Themenschwerpunkte
Im Rahmen der Ausstellung sind verschiedene Veranstaltungen geplant, um das Thema Frauenarbeit zu vertiefen: Am 27. März findet eine Führung statt, bei der Frauen anhand von Porträts vorgestellt werden. Am 30. März um 15 Uhr wird eine Podiumsdiskussion abgehalten und am 8. April um 18 Uhr gibt es eine Museumsführung. Außerdem gibt es am 24. April um 19 Uhr eine Veranstaltung im Rahmen des Museumsdonnerstags.
Bei der Vernissage der Ausstellung sprach Oberbürgermeister Gerhard Jauernig über die historische Rolle von Frauen, insbesondere von Kaiserin Maria Theresia, und betonte, dass die Gleichstellung der Geschlechter in der Praxis noch nicht erreicht sei. Die Bedeutung von Frauenrechten in Deutschland wurde durch historische Meilensteine hervorgehoben:
- 1900: Frauen wurden zum Studium zugelassen.
- 1908: Frauen durften Mitglied in politischen Vereinen und Parteien werden.
- 1919: Einführung des aktiven und passiven Wahlrechts für Frauen.
- 1949: Das Grundgesetz erklärt Männer und Frauen für gleichberechtigt.
SPD-Landtagsabgeordnete Simone Strohmayr äußerte sich zu bestehenden Lohn- und Chancenunterschieden zwischen Männern und Frauen und forderte mehr Frauen in Entscheidungspositionen. Der Equal Pay Day, der am 7. März stattfand, zielte darauf ab, auf die geschlechtsspezifische Lohnlücke aufmerksam zu machen. Die Ausstellung behandelt zudem die Auswirkungen von Robotik und Informationstechnik auf die Arbeit von Frauen. Sabine Slawik, Diözesanvorsitzende des KDFB im Bistum Augsburg, empfahl, die Ausstellung mit Muße zu besuchen und verwies auf die Kampagne „Starke Frauen – Starke Demokratie“ des KDFB Landesverbands Bayern zur Förderung der politischen Teilhabe von Frauen.
Eine weitere Wanderausstellung, die sich mit den Themen Gleichstellung und Gleichberechtigung beschäftigt, ist die Ausstellung „Da muss ich erst meinen Mann fragen?!“, die von der Gleichstellungsbeauftragten der Universität Würzburg initiiert wurde. Diese Ausstellung fand vom 16. Februar bis 3. März 2010 an verschiedenen Orten innerhalb der Universität statt und präsentierte 15 Schautafeln mit Texten und Bildern zur Entwicklung der Gleichberechtigung in den letzten 50 Jahren, behandelt Themen wie Bildung, Berufstätigkeit, Ehe und Familie, Politik, Religion, Strafrecht und Sport.
Weitere Informationen zu den Wanderausstellungen sind verfügbar unterAugsburger Allgemeine undUniversität Würzburg.