
Im Saarbrücker Stadtteil Gersweiler sieht sich das Restaurant El Carnicero einer ungewöhnlichen Herausforderung gegenüber: Seit über einem Jahr erhält der Betreiber Thorsten Franzmann bis zu 600 E-Mails pro Monat mit der identischen Forderung, Froschschenkel von der Speisekarte zu nehmen. Diese E-Mails stammen von verschiedenen Adressen und erreichen das Restaurant sogar an Spitzentagen mit bis zu 100 neuen Nachrichten.
Die Tierschutzorganisation Peta hat eine Petition ins Leben gerufen, die sich gegen den Verkauf von Froschschenkeln in Deutschland richtet. Bis zum Redaktionsschluss wurde die Petition bereits über 7150 Mal unterzeichnet. Unterstützer können über die Peta-Website automatisierte E-Mails an die gelisteten Restaurants, darunter auch das El Carnicero, senden. Peta argumentiert, dass die Frösche in asiatischen Produktionsländern unter grausamen Bedingungen gehalten und getötet werden.
Konflikt zwischen Peta und Restaurantbetreiber
Trotz zahlreicher versuchter Dialoge mit Peta bleibt Thorsten Franzmann frustriert über die Entwicklung. Gespräche mit der Polizei konnten keine Lösung herbeiführen, und Anfragen an Peta blieben unbeantwortet. Die Organisation hat zudem erklärt, dass die E-Mail-Flut eingestellt wird, sobald die Restaurants schriftlich zusichern, keine Froschschenkel mehr anzubieten. Trotz des Drucks und der E-Mail-Flut plant Franzmann, weiterhin Froschschenkel anzubieten, bis ein gesetzliches Verbot dafür ausgesprochen wird.
Ein weiteres Restaurant, das auf der Peta-Liste steht, ist Le Schloss Halberg, das mittlerweile keine Froschschenkel mehr serviert, dennoch weiterhin E-Mails von Peta erhält. Die Situation hat bereits zu einer Diskussion über die ökologischen Auswirkungen des Froschfangs geführt, da zwischen 2011 und 2020 mehr als 4.000 Tonnen Froschschenkel in die EU importiert wurden, was zu einem Rückgang der Froschpopulationen in Ländern wie Indonesien und Albanien beitrug.
Die verhärteten Fronten zwischen Peta und den Restaurantbetreibern zeigen, dass beide Seiten nicht bereit sind, von ihren Positionen abzuweichen. Thorsten Franzmann beschreibt die E-Mail-Flut als geschäftsschädigend und zeigt sich enttäuscht über die fehlenden Lösungen durch Peta.