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Gedenktag: Dithmarschen gedenkt den Opfern des Nationalsozialismus

Am 27. Januar 2025 wird in Deutschland der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus begangen. In der Region sind verschiedene Veranstaltungen geplant, um dem Gedenken an die Verfolgten Raum zu geben.

In Itzehoe, im Kreis Steinburg, findet eine Kranzniederlegung am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus sowie auf dem Jüdischen Friedhof Treenefeld statt. Zudem wird um 18 Uhr ein Gedenkgottesdienst in der Innenstadtgemeinde St. Laurentii abgehalten. Im Kreis Dithmarschen wird in Heide eine Kundgebung unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“ organisiert vom Bündnis „Dithmarschen ist bunt“.

Digitale Stolpersteine und Filmpräsentation

Im Rahmen des Gedenktages wird auch die App „Stolpersteine Digital“ vorgestellt, die vom Landesbeauftragten für Politische Bildung eingeführt wird. Das Hauptziel dieser App ist es, über die Schicksale der durch das NS-Regime ermordeten Menschen aufzuklären. In Wilster, im Kreis Steinburg, wurden vier neue digitale Stolpersteine hinzugefügt.

Außerdem präsentieren Schüler der Gemeinschaftsschule Meldorf, im Kreis Dithmarschen, einen Kurzfilm mit dem Titel „Frau Magarete“. Die Premiere des Films, der das Schicksal einer Bäuerin während der NS-Zeit behandelt, findet am 27. Januar um 16 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus in Gudendorf statt.

Zusätzlich erinnern über 90.000 Stolpersteine europaweit an die Opfer des Nationalsozialismus, die an ihren letzten Wohnorten verlegt wurden, wie [amnesty.de](https://www.amnesty.de/informieren/amnesty-journal/deutschland-nationalsozialismus-gedenken-stolpersteine-30-jahre-wdr-app) berichtet. Die kleinen Betonquader tragen Messingplatten mit den Namen, Lebensdaten und Sterbeorten der Opfer. Gunter Demnig, der 1992 den ersten Stolperstein verlegt hat, verfolgt mit diesem Projekt das Ziel, den Opfern ihre Identität zurückzugeben und die Erinnerung wachzuhalten. Stolpersteine gelten mittlerweile als das größte dezentrale Mahnmal der Welt.

Die Initiative hat sowohl Zuspruch als auch Widerstand erfahren, insbesondere aus der jüdischen Gemeinde. Kritiker wie Charlotte Knobloch, die ehemalige Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, sehen in den Stolpersteinen eine Entwürdigung der Opfer. Demnig entgegnete, dass das Lesen der Inschriften eine Verbeugung vor den Opfern erfordere.