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Geheimer Castor-Transport: Proteste und Sicherheitsvorkehrungen in Bayern!

Aktuell wird ein Transport hochradioaktiven Abfalls von Großbritannien nach Nordenham erwartet. Das Spezialschiff Pacific Grebe bringt die Brennelemente, die aus der Wiederaufbereitung abgebrannter Kernbrennstoffe stammen, nach Deutschland. Die Ankunft in Nordenham ist derzeit unklar, jedoch steht ein Schwerlastkran bereit, um die über 100 Tonnen schweren und vier Meter großen Castor-Behälter zu entladen und auf Eisenbahnwaggons zu setzen. Kerstin Rudek vom Bündnis CASTOR-stoppen schätzt, dass das Entladen etwa eineinhalb Tage in Anspruch nehmen wird.

Der weitere Transport dieser sieben Castor-Behälter erfolgt voraussichtlich am kommenden Wochenende ins Brennelementezwischenlager in Ohu/Isar bei Landshut, Bayern. Die Atomkraftgegner haben bereits in Nordenham, Bremen und Göttingen Protestaktionen mit Mahnwachen und Kundgebungen organisiert, um auf das ungelöste Problem der Lagerung von radioaktivem Abfall aufmerksam zu machen. Es ist erwähnenswert, dass Castor-Transporte bis 2005 gängige Praxis waren und seit dem 1. März 2025 wieder genehmigt werden.

Proteste und Sicherheitsvorkehrungen

Im Zusammenhang mit dem Transport sind die Sicherheitsvorkehrungen erheblich erhöht worden. Die Polizei hat ihre Präsenz in Nordenham verstärkt, und es sind Verkehrsbehinderungen sowie Straßensperrungen möglich. Zudem wurde eine Flugverbotszone über dem Hafenbereich und der Bahnstrecke zwischen Nordenham und Hude eingerichtet, die bis Donnerstag Gültigkeit hat. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Sicherheitskonzepts, das auch Beamte der Bundespolizei und Bundesbereitschaftspolizei umfasst.

Ein weiterer Aspekt des Atomabfalltransports betrifft die Rücknahme der Abfälle aus der britischen Wiederaufbereitungsanlage Sellafield, deren Verpflichtung von der Bundesrepublik und den deutschen Kraftwerksbetreibern getragen wird. Neben den sieben Behältern, die nach Isar transportiert werden, sind insgesamt 14 Castor-Behälter betroffen, wovon einige nach Brokdorf in Schleswig-Holstein gebracht werden sollen. Im Landkreis Landshut wird jedoch nicht mit größeren Protesten gerechnet; dort sind nur vereinzelte Gruppen aktiv.

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hat die Transportmaßnahmen kritisiert und Proteste gefordert, während die bayerischen Landtags-Grünen eine ehrliche Debatte über Atommüll und Sicherheitsfragen einfordern. Trotz der Proteste hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder einen Ausbau der Kernenergie gefordert, ohne jedoch spezifische Vorschläge zur Atommülllagerung zu unterbreiten.